Er konstruierte für Porsche, für BMW und für Daewoo. Und er brachte die schwer angeschlagene englische Parademarke Aston Martin als Geschäftsführer nicht nur wieder auf die Beine bzw. Räder, sondern viel mehr von „cottage to cool“. Automobilexperte Ulrich Bez war im Rahmen der Gesprächsreihe „Distinguished Guests“, bei der die „Presse“ Medienpartner ist, im Management Center Innsbruck MCI zu sehen und zu hören.
Im Jahr 2000, sagte Bez, habe es weltweit rund 600 Millionen Pkw gegeben. Heute fahren rund eine Milliarde, im Jahr 2040 sollen es dopppelt so viele sein. Mit den Technologien, die heute im Einsatz seien, „fahren wir in die falsche Richtung“ sagte Bez. Die E-Mobilität sei gut für die Städte geeignet, wo geringe Reichweiten und geringe Schadstoff- und Lärmemissionen gefragt seien. Aber grundsätzlich „ist E-Mobilität etwas Beschränktes“, sagte Bez in Innsbruck.
100 Prozent E-Mobilität sei faktisch nicht machbar. Derzeit gebe es etwa keine ausreichenden Kapazitäten in der Batterieproduktion, zudem sei der Strombedarf enorm. Und, sagte Bez, die globalen Effekte würden fehlen: „Es gibt keinen Vorteil in Bezug auf die CO2-Emissionen.“ Der 75-jährige Baden-Württemberger plädiert für Verbrennunsgmotoren, noch besser wäre, auf Wasserstoffantriebe zu setzen – so wie er es in seiner Rennfahrerkarriere, die er nebenbei betrieben hat, gemacht habe.
Perfekt und innovativ
Er selbst bezeichnet sich als Perfektionist. Nur, räumt er ein, „Perfektionismus ist der Tod der Innovation“. Daher halte er sich an die Varianten, nahe an der Perfektion zu sein, um Platz für Fortschrit zu lassen. Eine Devise, an die er sich auch als Manager gehalten habe. Sein Leitlinien:
- Wisse, was die Konkurrenz denkt, kenne die Optionen.
- Setze keinen starren Ziele.
- Sei ehrlich, aber sag nicht immer alles, was Du weißt.
- Mache kleine, aber schnelle Schritte.
- Habe Geduld, aber wenn sie endet ist, sei konsequent.
- Wenn etwas falsch ist, ändere es, auch wenn die Entwicklung schon weit fortgeschritten ist.