Die Produktion startet 2022, die Jobgarantie gilt bis 2028.
Frankfurt. Nach Zwickau werden zwei weitere deutsche Volkswagen-Werke auf die Produktion von Elektroautos umgestellt. Ab 2022 sollen an den beiden Standorten Emden und Hannover in Niedersachsen E-Autos von den Bändern laufen, wie Volkswagen am Mittwoch nach Betriebsversammlungen in den Werken mitteilte.
Dabei sagte das Unternehmen den mehr als 20.000 Arbeitnehmern Beschäftigungssicherung bis 2028 zu, wie zuvor bereits das „Handelsblatt“ aus Konzernkreisen berichtet hatte. VW hatte bisher betriebsbedingte Kündigungen bis 2025 ausgeschlossen.
Billigmodell aus Emden
„Dies bietet in der Phase der Transformation Sicherheit für die Belegschaften“, erklärte Personalvorstand Gunnar Kilian. Doch künftig benötige der Autobauer weniger Arbeitskräfte, weil der Bau eines Elektroautos weniger Produktionsschritte umfasse als Pkw mit Verbrennungsmotoren. Mit den Betriebsräten sei deshalb vereinbart, dass das Beschäftigungsvolumen durch Altersteilzeit sozial verträglich reduziert werde. Befristete Arbeitskräfte könnten in Emden nicht fest eingestellt werden, erklärte das Unternehmen weiter. Ihnen sollten bei Porsche in Baden-Württemberg und im VW-Werk Kassel unbefristete Arbeitsverträge angeboten werden.
Der Umbauplan von Konzernchef Herbert Diess soll am Freitag im VW-Aufsichtsrat beschlossen werden. Emden soll künftig ein günstiges Modell, das unter 20.000 Euro kosten soll, mit dem vorläufigen internen Namen „MEB entry“ produzieren, wie Reuters aus Unternehmenskreisen erfahren hatte. Geplant seien 200.000 Fahrzeuge im Jahr. Daneben soll dort der Elektro-Passat I. D. Aero mit einer Stückzahl von 100.000 Einheiten vom Band rollen. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2018)