Hallstatt: 3500 Jahre alte Exkremente aus dem Bergwerk

Probenentnahme von prähistorischen Exkrementen im Salzbergwerk bei Hallstadt.
Probenentnahme von prähistorischen Exkrementen im Salzbergwerk bei Hallstadt.NHM/Med-Uni Wien
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Mit modernen DNA-Analysen werden menschliche Hinterlassenschaften aus den Salzminen bei Hallstatt erforscht. Sie erlauben Wissenschaftlern tiefe Einblicke in den Alltag und die Gesundheit der Menschen aus der Bronzezeit.

Die Gegend am südlichsten Zipfel Oberösterreichs, nahe der Grenze zur Steiermark, ist der Inbegriff einer Postkartenidylle. Hier schmiegt sich der Hallstätter See an den Fuß des Dachsteingebirges, an seinem Ufer drängen sich holzgetäfelte Häuser, überragt von den zwei Kirchen beider Konfessionen, die sich im Wasser spiegeln. Einheimische findet man nur wenige, Touristen dafür umso mehr.

Es sind jedoch nicht nur Reisende, die nach Hallstatt pilgern, auch für die Archäologie ist die Region ein regelrechtes Mekka. Zu verdanken ist das dem Rohstoff, der seit jeher Menschen an die engen, für die Landwirtschaft völlig ungeeigneten Seeufer gelockt hat: Salz. Bereits in der Bronzezeit wurde es in unterirdischen Bergwerken abgebaut, und seitdem haben sich die Hinterlassenschaften der Bergarbeiter in den Minen erhalten, von der Zeit scheinbar unberührt.

Die Bedingungen für ihre Konservierung sind hier ideal: Das Salz wirkt bakterizid, tötet Mikroben also ab, bevor sie Schaden anrichten können – den gleichen Effekt nutzt man auch beim Pökeln verderblicher Speisen. Organische Substanzen wie Speisereste, Kleidung aus Leder oder Wolle, selbst die Ausscheidungen der hier Arbeitenden bleiben über Jahrtausende nahezu unverändert.

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