Das Sparbuch kostet richtig Geld. Selbst ein leichtes Umdenken würde riesige Summen freisetzen.
Wien. 662,5 Milliarden Euro hatten die Österreicher zum Halbjahr auf der hohen Kante. Es könnte mehr sein – aber die Österreicher sind Veranlagungsmuffel. Würden sie ihre Scheu vor Wertpapieren ablegen und etwas mehr in Aktien und/oder Anleihen stecken und somit die Rendite des gesamten Privatvermögens nur um einen Prozent steigern, könnten die Österreicher 6,6 Milliarden Euro mehr pro Jahr lukrieren.
Eine Expertenrunde beim Finanzjournalistenforum bestätigte vorige Woche eine Reihe neuer Studien: Während Sparer in anderen Ländern angesichts der Nullzinsen eine Abkehr vom Sparbuch vollziehen, bleibt es hierzulande die beliebteste Anlageform. 80 Prozent des neu angelegten Geldes landen nach wie vor in Bankeinlagen. Indes entfielen nur 3,7 Prozent (24,6 Milliarden) des Gesamtvermögens auf Aktien, zitierte Allianz-Volkswirt Arne Holzhausen aus dem konzerneigenen Vermögensreport. Hauptgrund sei das fehlende Finanzwissen – schon in der Schule müsse da angesetzt werden. (eid)