Der Entwurf der Designerin wurde von Wagners „Rheingold“ inspiriert.
Wien. In der Schlüsselszene des ersten Akts des „Rheingold“ durchdringt ein plötzlicher Sonnenstrahl die Tiefe des Rheins, um das Gold zu enthüllen, das von den drei Rheintöchtern beschützt wird. Es erweckt die Aufmerksamkeit des Zwerges Alberich, der – von den Rheintöchtern zuvor verschmäht – ihnen den Schatz stiehlt, um daraus den „Ring des Nibelungen“ zu schmieden.
Jene Szene aus dem Beginn von Richard Wagners „Ring“ stand Pate für die neueste Version des Opernball-Debütantinnendiadems. Entworfen hat es diesmal, nach Karl Lagerfeld und Dolce & Gabbana, die italienische Mode-Ikone Donatella Versace. Goldene Strahlen erleuchten dabei den Schatz im Zentrum der Kreation, einen großen, runden Kristall in der Farbe „Crystal Golden Shadow“, umgeben von blauen Wellen. In Summe sind in dem Stück 380 Kristalle verarbeitet.
Wie schon Tradition, hatte die Oper zur Präsentation der Diademe zu einem Pressetermin geladen. Eingeleitet wurde er von Ileana Tonca, Margaret Plummer und Stephanie Houtzeel, die als Rheintöchter Woglinde, Floßhilde und Wellgunde die beschrieben Szene besangen. Opernballorganisatorin Maria Großbauer hatte sich von Versace explizit gewünscht, auf das Rheingold einzugehen: Sie will mit dem „Ring“ auf das 150-Jahr-Jubiläum des „Haus am Ring“ 2019 anspielen.
Von Nadia Swarovski, die erst kürzlich den neuen, von Daniel Libeskind entworfenen Stern für den Christbaum am New Yorker Rockefeller Center präsentierte, gab es eine Videobotschaft. Und für Donatella Versace, deren Modeunternehmen im September von der Michael Kors-Gruppe übernommen wurde, „natürlich“ eine Einladung zum kommenden Opernball am 28. Februar. (tes)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2018)