Ludwig über Rendi-Wagner: "So gesehen, passt zwischen uns kein Blatt"

Pamela Rendi-Wagner und  Michael Ludwig (SPÖ)
Pamela Rendi-Wagner und Michael Ludwig (SPÖ) APA/MANUEL DOMNANOVICH
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Ob FPÖ-Chef Strache bei der Wien-Wahl 2020 kandidiert? Amtsinhaber Ludwig gibt sich gelassen: "Ich weiß nicht, ob er aus der Position des Vizekanzlers eine vierte Niederlage erleben will." Lob und einen Appell hat er für die neue SPÖ-Chefin.

Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig blickt bereits in Richtung Wahl 2020. Auf die Frage, ob er glaube, Heinz-Christian Strache als Gegenkandidaten bekommen zu werden, meinte Ludwig im Interview mit dem „Kurier“: „Er hat schon drei Mal versucht, Wiener Bürgermeister zu werden. Ich weiß nicht, ob er aus der Position des Vizekanzlers eine vierte Niederlage erleben will.“ Allerdings sei er sich im Klaren darüber, dass nicht nur die FPÖ, sondern auch die Neos „einen sozialdemokratischen Bürgermeister verhindern“ wollen. „Uns ist bewusst, dass es hier eine sehr starke Achse gegen die SPÖ Wien gibt.“

Ob es da genüge, den „Herzerlbaum“ auf den Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz zurückzuholen? „Auf den Herzerlbaum habe ich mehr Resonanz bekommen als mit jeder Arbeitsmarktoffensive“, rechtfertigte sich der Stadtchef. Man arbeite „intensiv“ für die Bevölkerung. Noch sei der Wahltermin in weiter Ferne, man werde seine Stimme aber „in Zukunft noch lauter hören“, kündigte er an.

"In dieser Regierung viele Themen zu kritisieren"

Gefragt nach dem am Samstag in Wels stattfindenden Bundesparteitag der SPÖ, bei dem Pamela Rendi-Wagner offiziell zur Nachfolgerin von Christian Kern gekürt (und dieser eine weitere Abschiedsrede halten) wird, meinte Ludwig: „Die Schlagkraft (der SPÖ, Anm.) muss sich erhöhen.“ Sowohl der Fall des umstrittenen „Ali“-Videos zum Thema Sozialmissbrauch, als auch die Causa um eine falsch verschickte SMS von Strache zum Machtverhältnis in der Nationalbank hätten gezeigt, „dass man in dieser Regierung viele Themen kritisieren kann“.

Rendi-Wagner selbst bezeichnete Ludwig einmal mehr als „sympathisch, telegen und kompetent“. Man habe „politisch wie persönlich ein sehr gutes Verhältnis“. Daher werde er die Medizinerin am 24. November „inhaltlich wie personell“ unterstützen. „So gesehen, passt zwischen uns kein Blatt Papier.“

>>> Interview im „Kurier“

(hell)

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