Monsanto will 289 Millionen nicht zahlen: Berufung gegen Glyphosat-Urteil

 Dewayne Johnson wurde im Glyphosat-Urteil Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen
Dewayne Johnson wurde im Glyphosat-Urteil Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochenAFP (JOSH EDELSON)
  • Drucken

Die Bayer-Tochter Monsanto hat wie angekündigt Berufung gegen die Verurteilung im Glyphosat-Prozess in den USA eingelegt.

Die Bayer-Tochter Monsanto forderte am Dienstag in Kalifornien einen neuen Prozess im Fall um den krebskranken Ex-Hausmeister Dewayne Johnson.

Ein Geschworenengericht in San Francisco hatte Monsanto im August zur Zahlung von 289 Millionen Dollar (251 Millionen Euro) Schadenersatz verurteilt. Die Jury urteilte, glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup und RangerPro hätten "wesentlich" zu Johnsons Krebserkrankung beigetragen. Monsanto - seit Juni Tochter des deutschen Chemiekonzerns Bayer - habe nicht vor der Gefährlichkeit der Herbizide gewarnt und dabei mit "Heimtücke" gehandelt.

Im Oktober lehnte eine Richterin einen neuen Prozess ab. Zugleich ordnete sie eine Absenkung der Schadenersatzzahlung von 289 Millionen auf 78 Millionen Dollar an. Bayer begrüßte diese Absenkung zwar als "Schritt in die richtige Richtung". Der Konzern betonte aber, er sei "nach wie vor davon überzeugt, dass das Urteil im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen steht". Vergangene Woche sagte Bayer-Chef Werner Baumann: "Wir sind dabei, das Berufungsschreiben zur Einreichung beim Berufungsgericht in Kalifornien vorzubereiten."

Im Zentrum des Rechtsstreits steht die Frage, ob die in den Unkrautvernichtungsmitteln Roundup und RangerPro enthaltene Chemikalie Glyphosat eine krebsauslösende Wirkung hat. Monsanto bestreitet eine solche Wirkung seines Produkts. In der Forschung ist diese Frage umstritten.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen
Unternehmen

Bayer plant Konzernumbau: 12.000 Stellen fallen weg

Bayer verordnet sich nach der milliardenschweren Monsanto-Übernahme einen Konzernumbau und will weltweit 12.000 Arbeitsplätze streichen. Ein bedeutender Anteil davon wird in Deutschland wegfallen.
Geld & Finanzen

Bayer hat bereits 9300 Glyphosat-Klagen am Hals

Der deutsche Chemiekonzern Bayer erwartet heuer mehr als 39 Milliarden Euro Umsatz - und rechnet mit einem Ansteigen der Glyphosat-Klagen.
Jeder Blattsalat, der über 22 Grad keimt, gehört künftig dem niederländischen Saatguthersteller Rijk Zwaan.
Österreich

Wem gehören unsere Lebensmittel?

Obwohl die EU Patente auf Pflanzen und Tiere eigentlich untersagt, holen sich internationale Konzerne in Europa reihenweise Biopatente auf Bier, Paradeiser und Salat. Schuld sind eine schwammige Formulierung im Gesetz und eine (über)eifrige Behörde.
Die Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen
Unternehmen

Bayer plant Konzernumbau: 12.000 Stellen fallen weg

Bayer verordnet sich nach der milliardenschweren Monsanto-Übernahme einen Konzernumbau und will weltweit 12.000 Arbeitsplätze streichen. Ein bedeutender Anteil davon wird in Deutschland wegfallen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.