Die Metallindustrie teilt sich in sechs Fachgruppen auf. KV-Verhandlungen laufen seit sieben Jahren getrennt. Die Gewerkschaften setzten auch heuer wieder einen einheitlichen Kollektivvertrag durch.
Neun Wochen nach der Forderungsübergabe, nach insgesamt 24 Runden und etwa 103 Verhandlungsstunden mit den sechs Fachverbänden bzw. Berufsgruppen der Metallindustrie, haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp ihr Ziel erreicht und einen einheitlichen Kollektivvertrag sowie idente Lohn- und Gehaltsabschlüsse für alle 192.000 Beschäftigten erreicht.
Durch den vereinbarten Mindestbetrag von 80 Euro steigen die Löhne und Gehälter mit 1. November zwischen 4,3 und 3 Prozent. Die Lehrlingsentschädigungen für die rund 7.500 Lehrlinge in der Metallindustrie werden kräftig angehoben und steigen sogar um durchschnittlich 10 Prozent. Hinzu kommen deutliche Verbesserungen im Rahmenrecht wie etwa höhere Zuschläge von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde bzw. ab der 51. Wochenstunde. "Die erreichten Erhöhungen bedeuten mindestens 1.120 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Jahr. Das ist gerade für niedrige Einkommen ein ordentlicher Schub", sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Bereits am Dienstag wurde mit den Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie am Mittwoch mit der Gießereiindustrie, der Fahrzeugindustrie und dem Fachverband Bergbau-Stahl Abschlüsse erzielt. Heute konnte mit dem letzten ausständigen Fachverband, jenem der Nichteisen-Metallindustrie, eine Einigung erreicht werden. Die Lohn-und Gehaltserhöhungen entsprechen den vorausgegangenen Abschlüssen in der Metallindustrie.
Damit ist den Gewerkschaften auch im siebenten Jahr, nachdem die Arbeitgeberseite ihre Verhandlungsgemeinschaft aufgelöst hat, der Erhalt des einheitlichen Kollektivvertrags gelungen.
Knackpunkt der diesjährigen KV-Runde waren wieder die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Metalltechnische Industrie (FMTI). Erst nach österreichweiten BetriebsrätInnenkonferenzen, hunderten Betriebsversammlungen und Warnstreiks mit rund 75.000 TeilnehmerInnen konnte am 18. November in der siebenten Verhandlungsrunde ein Abschluss erreicht werden.
(red)