Idente KV-Abschlüsse in allen sechs Metaller-Fachgruppen

Gewerkschafter Rainer Wimmer, Karl Dürtscher: Idente Abschlüsse mit allen sechs Fachverbänden
Gewerkschafter Rainer Wimmer, Karl Dürtscher: Idente Abschlüsse mit allen sechs Fachverbänden APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Die Metallindustrie teilt sich in sechs Fachgruppen auf. KV-Verhandlungen laufen seit sieben Jahren getrennt. Die Gewerkschaften setzten auch heuer wieder einen einheitlichen Kollektivvertrag durch.

Neun Wochen nach der Forderungsübergabe, nach insgesamt 24 Runden und etwa 103 Verhandlungsstunden mit den sechs Fachverbänden bzw. Berufsgruppen der Metallindustrie, haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp ihr Ziel erreicht und einen einheitlichen Kollektivvertrag sowie idente Lohn- und Gehaltsabschlüsse für alle 192.000 Beschäftigten erreicht.

Durch den vereinbarten Mindestbetrag von 80 Euro steigen die Löhne und Gehälter mit 1. November zwischen 4,3 und 3 Prozent. Die Lehrlingsentschädigungen für die rund 7.500 Lehrlinge in der Metallindustrie werden kräftig angehoben und steigen sogar um durchschnittlich 10 Prozent. Hinzu kommen deutliche Verbesserungen im Rahmenrecht wie etwa höhere Zuschläge von 100 Prozent für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde bzw. ab der 51. Wochenstunde. "Die erreichten Erhöhungen bedeuten mindestens 1.120 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Jahr. Das ist gerade für niedrige Einkommen ein ordentlicher Schub", sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).

Bereits am Dienstag wurde mit den Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie am Mittwoch mit der Gießereiindustrie, der Fahrzeugindustrie und dem Fachverband Bergbau-Stahl Abschlüsse erzielt. Heute  konnte mit dem letzten ausständigen Fachverband, jenem der Nichteisen-Metallindustrie, eine Einigung erreicht werden. Die Lohn-und Gehaltserhöhungen entsprechen den vorausgegangenen Abschlüssen in der Metallindustrie.

Damit ist den Gewerkschaften auch im siebenten Jahr, nachdem die Arbeitgeberseite ihre Verhandlungsgemeinschaft aufgelöst hat, der Erhalt des einheitlichen Kollektivvertrags gelungen.

Knackpunkt der diesjährigen KV-Runde waren wieder die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Metalltechnische Industrie (FMTI). Erst nach österreichweiten BetriebsrätInnenkonferenzen, hunderten Betriebsversammlungen und Warnstreiks mit rund 75.000 TeilnehmerInnen konnte am 18. November in der siebenten Verhandlungsrunde ein Abschluss erreicht werden.

(red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Arbeitnehmer- Verhandler Peter Buchmüller und Anita Palkovich zum Start der KV-Verhandlungen im Handel - Offizielle Forderungsübergabe
Österreich

Ringen um Handels-KV geht in die dritte Runde

Die Gewerkschaft fordert eine reale Gehaltserhöhung für alle sowie die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Der Handelskollektivvertrag wird für mehr als 400.000 Angestellte sowie 15.000 Lehrlinge verhandelt.
Leitartikel

Die stillen, aber kostspieligen Gäste am Tisch der Lohnverhandler

Deutlich mehr als die Hälfte der nur vordergründig üppigen Metaller-Lohnerhöhung kassieren Finanz und Sozialversicherung ein. Das gehört repariert.
METALLER-KV - WARNSTREIK DER METALLTECHNISCHEN INDUSTRIE:VERSAMMLUNG BEI FIRMA COLLINI
Österreich

Wer am stärksten vom hohen Lohnplus der Metaller profitiert

Eine Berechnung der Denkfabrik Agenda Austria zeigt, dass den Arbeitnehmern im Schnitt nur ein Lohnplus von 2,8 Prozent bleibt. Die Rufe nach einer Abschaffung der Kalten Progression werden nun wieder lauter.
Österreich

Metaller-KV: Worauf sich die Verhandler im Detail geeinigt haben

Die Gehälter werden rückwirkend zum 1.November 2018 angehoben. Auch im Rahmenrechte gab es deutliche Veränderungen.
METALLER-KV - FORTS. VERHANDLUNGEN METALLTECHNISCHE INDUSTRIE
Österreich

Metaller-Gewerkschaft: "Schneepflug für andere Branchen"

Die Arbeitnehmer sind auf den Verhandlungsabschluss mit Löhnerhöhungen bis zu 4,3 Prozent und den Verbesserungen im Rahmenrecht stolz. Die Arbeitgeber wollen "solche Verhandlungen nicht jedes Jahr".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.