Schönborn: Österreich soll Christin Asia Bibi aufnehmen

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FILES-PAKISTAN-RELIGION-POLITICSAPA/AFP/British Pakistani Christ
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Kardinal Schönborn bittet die Bundesregierung "um ein Zeichen der Humanität" für die pakistanische Christin, die knapp einem Todesurteil entgangen ist.

Kardinal Christoph Schönborn hat an die österreichische Bundesregierung appelliert, der in Pakistan gefährdeten Christin Asia Bibi ein Visum auszustellen und ihr damit Zuflucht in Österreich anzubieten. "Ich bitte die Bundesregierung um ein Zeichen der Humanität: Bieten wir Asia Bibi rasch und unkompliziert eine Zuflucht in Österreich", so eine Aussendung am Donnerstag gegenüber "Kathpress".

Österreich verfüge über eine "reiche Tradition der Mitmenschlichkeit", daher hält Schönborn es für geboten, dass Österreich seine Bereitschaft signalisiere, für die Ende Oktober vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochene Christin die Einreise zu ermöglichen.

Mit seinem Appell reagierte Schönborn auch auf den Vorwurf des Anwalts von Asia Bibi, dass seiner Mandantin bisher kein europäisches Land ein Visum oder einen Pass zur Ausreise ausgestellt habe.

Deutschland aufnahmebereit

Am Mittwochabend habe dazu auch die deutsche Bundesregierung Bewegung signalisiert: So bestätigte laut der Aussendung der Vorsitzende des Stephanus-Kreises der Unionsfraktion, Heribert Hirte (CDU), am Mittwoch gegenüber "domradio.de", dass es seitens der deutschen Bundesregierung eine solche Aufenthaltszusage gebe. Die Entscheidung, ob sie mit ihrer engsten Familie nach Deutschland kommen wolle, liege nun bei Bibi. Zu prüfen sei, wie die fünffache Mutter Pakistan sicher verlassen könne. Asia Bibi würde laut ihrem Anwalt gern nach Deutschland ausreisen.

Bibi wurde vor acht Jahren wegen "Gotteslästerung" zum Tode verurteilt und saß seitdem in Haft. Zwar hob das Oberste Gericht Ende Oktober das Todesurteil auf, doch wegen massiver Proteste von Islamisten konnte sie ihre Heimat bisher nicht verlassen.

(APA)

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