Der neue Tiroler SPÖ-Chef wollte sich eine Landesrätin "nicht in der Horizontalen vorstellen". Peter Kaiser und Michael Ludwig beanstanden den Sager, betonen aber: Der 35-Jährige habe sich schon entschuldigt.
Die sexistische Aussage des designierten Tiroler SPÖ-Vorsitzenden Georg Dornauer haben am Freitag auch seine SPÖ-Kollegen, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, kritisiert. Beide verwiesen aber darauf, dass sich Dornauer sofort entschuldigt habe und beide wollten sich auch nicht einmischen, ob Dornauer in Tirol zum Landesparteichef gewählt werden soll.
Grund dafür ist eine Aussage, die in der Vorwoche im Landtag gefallen ist. Das Video davon kursiert mittlerweile in den sozialen Medien. Zu sehen ist, wie der 35-Jährige in Richtung der krankheitsbedingt nicht anwesenden Grünen-Landesrätin Gabriele Fischer sagte: "Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen."
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Kaiser nannte die Aussage Dornauers "falsch und unnötig". Er habe sich aber sofort entschuldigt und seinen Fehler einbekannt. Deshalb wolle er sich auch "nicht als Richter aufspielen", sagte der Kärntner Landeshauptmann am Rande der Landeshauptleutekonferenz in Stegersbach. Ob er zum Landesparteiobmann gewählt werden soll, sei "Sache der Tiroler SPÖ".
Ludwig meinte, die Aussage hätte sich Dornauer "sparen können". Er habe sich aber entschuldigt und er sei sonst ein "sehr umsichtiger, junger Politiker". In Zukunft werde er sicherlich genau überlegen, was er sagt. Der Wiener Bürgermeister verwies darauf, dass es schon eine "sehr schwerwiegende Konsequenz" gebe, indem Dornauer nicht ins Bundesparteipräsidium gewählt werde.
Auch Ludwig betonte, dass es die Tiroler SPÖ zu entscheiden habe, ob er zum Landesparteichef gewählt wird.
SPÖ-Frauen und ÖVP-Frauenministerin für Rücktritt
Zuvor hatten die SPÖ-Frauen sowie ÖVP-Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß den Rücktritt des designierten Landesparteichefs gefordert. Die Ankündigung von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, wonach Dornauer aufgrund seiner Äußerung keinen Platz in den Bundesgremien der SPÖ Sozialdemokraten bekommen soll, nannte Bogner-Strauß eine "Augenauswischerei".
Burgenlands scheidender Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) befand den Sager von Dornazer "natürlich nicht in Ordnung". Wie seine Amtskollegen in Kärnten und Wien meinte jedoch auch er, dass sichd er 35-Jährige umgehend entschuldigt habe und sich einen solchen Fehler sicherlich nicht noch einmal leisten werde.
(Red./APA)