Zuwachs für die Studentenstadt, die größer ist als Berlin

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Rund 194.000 Menschen studieren in Wien – mehr als in Berlin. Kein Wunder: Fast jede zweite öffentliche Uni des Landes ist in der Hauptstadt. Dazu kommt noch eine Reihe anderer Hochschulen – auch die privaten.

Wien. Man möchte ja meinen, dass die junge Szene in Wien im Vergleich mit anderen Städten – Stichwort Berlin – nicht sonderlich stark ist. An der Zahl der Studierenden kann das aber nicht liegen. Denn da ist die österreichische Hauptstadt im gesamten deutschsprachigen Raum auf Platz eins: Mit seinen mehr als 194.000 Studenten übertrifft Wien nämlich sogar das fast doppelt so große Berlin, wo etwa 188.000 Menschen studieren.

Mit der Central European University (CEU) könnte Wien als die größte Studentenstadt nun weiteren Zuwachs bekommen, wenn auch mit zunächst einmal 500 Studenten vergleichsweise geringen. Gegenüber der Uni Wien mit ihren rund 92.000 Studenten sieht freilich fast jede Hochschule klein aus – auch international. Die Universität, die neben ihrem Sitz am Ring eine Reihe anderer Standorte in der Stadt bespielt – allen voran den Campus im Alten AKH, der dieses Jahr sein 20. Jubiläum feierte –, ist nicht nur die größte, sondern auch die älteste Uni des Landes.

In Wien ist sie eine von insgesamt neun öffentlichen Universitäten. Damit sitzt fast jede zweite der 21 staatlichen Universitäten in Wien. Zu den über die ganze Stadt verteilten Unis – von der Med-Uni über die Wirtschaftsuniversität mit ihrem neuen Campus bis zu den drei Kunstuniversitäten – kommen sechs Fachhochschulen, zwei Pädagogische Hochschulen und auch einige private Universitäten.

Fünf Privatunis in Wien

Aktuell gibt es in der Hauptstadt fünf Privatunis. Mit knapp 3000 die meisten Studierenden hat die Sigmund-Freud-Uni, die neben Psychologie inzwischen auch Medizin und Jus anbietet. Die am längsten bestehende Privatuni in Wien ist die internationale Webster-Universität. Am kürzesten gibt es in Wien das Jam Music Lab, das vor knapp zwei Jahren als österreichische Privatuni akkreditiert wurde. Das bedeutet, dass österreichische Studienabschlüsse vergeben werden können, die gleichwertig mit jenen öffentlicher Universitäten sind – nach einem Prüfverfahren, das auch die CEU absolvieren dürfte.

Die bis zu 1600 Studenten, die die Central European University im Vollbetrieb erwartet (siehe Artikel oben), wären für den privaten Unisektor in Wien jedenfalls ein deutliches Plus: An einer Privatuniversität waren in Wien zuletzt knapp 6000 Studenten eingeschrieben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2018)

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