Ski fahren um jeden Preis

Ski fahren im T-Shirt: Mitte Oktober eröffnete man in Kitzbühel die erste Piste am Resterkogel, zwei Wochen später eine weitere am Hahnenkamm.
Ski fahren im T-Shirt: Mitte Oktober eröffnete man in Kitzbühel die erste Piste am Resterkogel, zwei Wochen später eine weitere am Hahnenkamm.APA/EXPA/STEFANIE OBERHAUSER
  • Drucken

360 Grad Österreich: An diesem Wochenende haben viele Wintersportorte ihre Skigebiete eröffnet. Heuer war es besonders schwierig, dafür den Schnee zu erzeugen.

Twitter ist ein Hund. Seit vier Jahren schaufeln sie in Kitzbühel Mitte Oktober aus großen Depots den Schnee auf zwei Pisten, verteilen ihn auf eine Länge von knapp zwei Kilometern und starten damit die Wintersaison. Heuer aber postete jemand ein Foto von den weißen Streifen in einer grün-braunen Landschaft unter einem strahlend blauen Himmel auf dem sozialen Netzwerk. Und weil man in Wien zu der Zeit gerade überlegte, ob man vielleicht noch einmal schwimmen gehen soll (am Samstag, 13. Oktober, hatte es 22 Grad) und die lautstärkste Twitteria in der Bundeshauptstadt angesiedelt ist, glaubte man, die Welt gehe unter. Jetzt sei wohl endgültig die „Piefke-Saga“ von Felix Mitterer Realität geworden.

Man gewöhnt sich besser an solche Anblicke, wie man sie vor einigen Jahren auch in Schladming sah. Die Temperaturen mögen sich nicht wie Winter anfühlen, aber die Seilbahnen, die Zehntausenden Beschäftigten und insgesamt die österreichische Wirtschaft brauchen Schnee und Skipisten – und dafür ist kein Preis zu hoch.

13,3 Milliarden Euro werden in Österreich mit dem Wintertourismus umgesetzt. Die Wertschöpfung aus dem Tourismus (direkt und indirekt) lag laut Wirtschaftskammer im Gesamtjahr 2017 bei 58,8 Milliarden Euro. Das sind knapp 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In der vergangenen Wintersaison zählte man in Österreich 71,8 Millionen Nächtigungen – ein neuer Rekord. Und jeder Wintergast gibt im Schnitt pro Tag 153 Euro aus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.