WKO-Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Martha Schultz.
Sonderpreis: Social Entrepreneurship

Martha Schultz: Im Netzwerk mehr erreichen

Unternehmerinnen. Was braucht es, um erfolgreich zu sein? Antworten von Martha Schultz, WKO-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende.

Die Presse: Bereits 37 Prozent der Unternehmen werden von Frauen geführt, 45 Prozent der Gründungen erfolgen durch Frauen. Warum wird unsere Wirtschaft immer weiblicher?

Martha Schultz: Weil immer mehr Frauen ihre eigene Chefin sein und ihre Zeit und ihr Leben flexibel gestalten wollen. Das sind nach unseren Erhebungen die wichtigsten Motive für Gründerinnen. Hohe Arbeitszufriedenheit, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit und die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen, machen die Selbstständigkeit für viele Frauen zum attraktiven Karriereweg.


Der Weg in die Selbständigkeit ist aber nicht frei von Risken . . .

. . . und deshalb leisten wir bei der WKO und bei Frau in der Wirtschaft dabei tatkräftige Unterstützung: mit vielfältigen Serviceleistungen unseres Gründerservice und mit dem starken Netzwerk von FiW in ganz Österreich. Mit einem solchen Netzwerk im Hintergrund haben Unternehmerinnen von Anfang an interessante Business-Kontakte, Weiterbildungsmöglichkeiten und Foren zum Austausch. Im Netzwerk erreicht man eben mehr. Unsere Frauen sind topausgebildet, gut vernetzt und stehen fest im Erwerbsleben.

Mit dem Unternehmerinnen-Award stellen Sie besondere unternehmerische Leistungen von Frauen vor den Vorhang: Was wollen Sie damit bewirken?

Wir wollen die Unternehmerinnenlaufbahn als attraktive berufliche Perspektive kommunizieren. Es geht um Role Models, die von großer Bedeutung sind. Sie zeigen vor, welche Optionen die Selbstständigkeit bietet. Deshalb haben wir zum Beispiel diesen besonderen Award geschaffen. Und deshalb sind wir auch mit unserer Initiative „Unternehmerin macht Schule“ in Bildungseinrichtungen unterwegs. Dabei berichten Frauen, die den Schritt gewagt haben, den Schülerinnen von ihrem Weg zum Erfolg. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. In ganz Österreich soll der Mut zu Entrepreneurship gefördert werden – und dabei spielen unsere Unternehmerinnen eine wichtige Rolle.


Was sind Ihre wichtigsten Anliegen für Frauen in der Wirtschaft?

Weniger Belastungen und mehr Freiräume. Mit der Arbeitszeitflexibilisierung und mit bürokratischen Erleichterungen für Betriebe haben wir ganz entscheidende Weichenstellungen erreicht. Ein besonderes Thema ist für Unternehmerinnen mit Kind natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum. Der Ausbau der Kinderbetreuung für unter dreijährige Kinder und für Schulkinder in ganz Österreich ist zentral. Eine gute Vereinbarkeit fördert den erfolgreichen Berufsweg. Und davon profitiert ganz Österreich.

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