Krim-Krise: EU verzichtet vorerst auf neue Russland-Sanktionen

APA/AFP/SEGA VOLSKII
  • Drucken

Die 28 EU-Staaten äußerten sich "höchst besorgt" über die "gefährliche Zunahme" der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Strafmaßnahmen gibt es aber nicht.

Die EU hat das russische Vorgehen gegen ukrainische Marineschiffe vor der Krim kritisiert, verzichtet vorerst aber auf neue Sanktionen gegen Moskau. Der Einsatz von Gewalt durch Russland sei angesichts der zunehmenden Militarisierung in der Region "inakzeptabel", betonten die 28 EU-Mitgliedstaaten am Mittwoch in einer von der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini verbreiteten Erklärung.

Russland wird darin aufgerufen, die drei aufgebrachten ukrainischen Marineschiffe und deren Besatzungen umgehend freizulassen.

Die EU äußerte sich "höchst besorgt" über die "gefährliche Zunahme" der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Alle Seiten wurden zur "Zurückhaltung" aufgerufen.

Neue Sanktionen gegen Russland, wie sie unter anderem die österreichische EU-Ratspräsidentschaft ins Spiel gebracht hatte, wurden indes nicht angekündigt. In der Erklärung heißt es lediglich, die Europäische Union werde die Situation weiter beobachten und sei "entschlossen, in enger Abstimmung mit ihren internationalen Partnern angemessen zu handeln".

Deutschland und Frankreich gegen Sanktionen

Die EU-Mitgliedstaaten hatten in den vergangenen Tagen kontrovers über ihr Vorgehen in der Krise zwischen Moskau und Kiew beraten. Während sich unter anderem Polen für neue Sanktionen gegen Russland aussprach, waren Deutschland und Frankreich dagegen. So sagte der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch: "Das Gebot der Stunde ist Zurückhaltung und Dialog."

Die russische Küstenwache hatte am Sonntag in der Straße von Kertsch vor der Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt. Moskau und Kiew schieben sich gegenseitig die Verantwortung für die Konfrontation zu.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Russland verstärkt sein Militär auf der annektierten Halbinsel Krim.
Außenpolitik

Moskau verlegt Jets auf Krim

Der russische Außenminister warnt die Ukraine vor einem Angriff auf Krim-Grenze. Dort will Moskau dauerhaft Kampfflieger stationieren.
Der Hafen von Mariupol: einer der wichtigsten ukrainischen Häfen am Asowschen Meer
Home

Russland lässt ukrainische Schiffe wieder passieren

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskalierte, als russische Grenzschutzboote drei ukrainische Marineschiffe vor Kertsch unter ihre Kontrolle brachten und die Seeleute festnahmen. Nun dürfen ukrainische Schiffe die Meeresenge wieder befahren.
Poroschenko
Außenpolitik

Ukraine-Russland-Konflikt: Nato will "klare Botschaft" an Russland senden

Nato-Außenminister treffen sich am Dienstag. Indessen hat die russische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die ukrainischen Matrosen erhoben.
Symbolbild: Poroschenko hat für 30 Tage das Kriegsrecht eingeführt.
Außenpolitik

Ukraine übt den Kampf: Reservisten zu Übungen einberufen

Russlands Präsident Putin bezichtigte die Ukraine der Kriegstreiberei. Diese kontert mit der Verhängung des Kriegsrechtes und ruft ihre Reservisten zu zehn- bis 20-tägigen Übungen zusammen. Hintergrund ist ein Streit um Marineboote und Seeleute.
Russland versperrt die Straße von Kertsch - Aufnahme vom 26. November 2018
Außenpolitik

Putin will nicht über Freilassung von Seeleuten verhandeln

Moskau wirft drei ukrainischen Schiffen vor, illegal in russische Hoheitsgewässer eingedrungen zu sein - und besetzte sie gewaltsam. Kiew reagierte mit Einreiseverboten für Russen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.