Chef mit "ausländischer Herkunft": Frau zieht Bewerbung zurück

(c) Screenshot: Twitter / Dinko Fejzuli
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Eine "Redakteurin und Volksschullehrerin" bewarb sich beim Branchenportal "Medianet". Als sie den Namen von Chefredakteur Dinko Fejzuli bemerkte, änderte sie ihre Meinung.

Seit April 2004 und damit seit 14 Jahren und acht Monaten steht Dinko Fejzuli dem Branchenportal "Medianet" als Chefredakteur vor. Nun erreichte ihn die E-Mail einer Frau, die sich um eine Anstellung beworben hatte - sie aber wieder zurückzog. Der Grund: die "ausländische Herkunft" von Fejzuli.

Letzterer veröffentlichte das Schreiben auf dem Kurznachrichtendienst Twitter - in anonymisierter Form. Zu lesen ist dort: "Sehr geehrter Herr Fejzuli, ich wusste nicht, dass ein Mann ausländischer Herkunft die Chefredaktion eines österreichischen Mediums über hat, sonst hätte ich mich bei Ihnen erst gar nicht beworben!" Sie ersuche ihn daher "um Löschung meiner Bewerbung und meines Lebenslaufs", so die Frau, die sich als "Redakteurin und Volksschullehrerin" bezeichnete.

Fejzuli zeigte sich erstaunt über die Botschaft und kommentierte den Screenshot mit den Worten: "Dieses nette Mail habe ich heute von einer Bewerberin bekommen. Die Dame unterrichtet übrigens Volksschulkinder. #Alltagsrassismus". Kurz darauf postete er ihn erneut, diesmal mit anderem Begleittext: "Wer wissen will, wie es sich konkret auf die Betroffenen auswirkt, wenn in einer unheiligen Allianz von Regierung & einigen Medien gezielt mit Falsch-Informationen gegen Ausländer gehetzt wird, kann es hier nachlesen. Dieses nette Mail erreicht mich heute. #Alltagsrassismus."

Der Frau selbst, so schrieb Fejzuli weiter, habe er übrigens ein Foto als Antwort auf ihre E-Mail geschickt. Es zeigt ihn in Lederhosen.

Die Tweets von Dinko Fejzuli:

(Red.)

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