Warum wir Insekten schützen müssen

Das Insektensterben darf nicht unterschätzt werden.
Das Insektensterben darf nicht unterschätzt werden.(c) Ute Woltron
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Die Bedeutung des Insektensterbens lässt sich nicht abschätzen. Wie „Go Bugs Go“ funktioniert.

Einer der Auslöser für „Go Bugs Go“ waren die sich in den vergangenen Jahren häufenden Berichte über den Verlust von bis zu 80 Prozent der Insektenpopulationen. Die Bedeutung des Insektensterbens können wir nicht einmal abschätzen! Abgesehen von all den Lebewesen, die direkt von Insekten abhängig sind, sei es als Nahrung, sei es als Bestäuber, ist ihre vom Menschen verursachte Vernichtung auch eine Frage der Moral. Wer sind wir, den anderen alles wegzunehmen?

Honetschlägers Aktion funktioniert folgendermaßen: Ein Kollektiv sehr vieler Menschen spendet kleine bis große Summen, von denen geeignete Grundstücke als Insektenweiden angekauft werden. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, alle Gesetze eingehalten und ökologische Prinzipien berücksichtigt werden, sorgen Fachbeiräte sowie eine weltweit agierende Anwaltskanzlei für die Strukturen. Alle Informationen findet man auf der Website www.gobugsgo.org, auf der auch Fotos des Gartens in Italien, die Produktion der Gemüsegläschen sowie die schönen Aquarelle von Fisolen, Granatäpfeln und dergleichen mehr zu sehen sind. Wer sich ein noch genaueres Bild machen, gleich mitmachen oder eines der Aquarelle erwerben will, hat dafür ab Dienstag, den 4.12. Gelegenheit. Um 19 Uhr eröffnet die dazugehörige Ausstellung gleichen Namens in der Galerie Charim (www.charimgalerie.at), wo sie bis 19.1.2019 zu sehen ist.


Großzügige Angebote.Obwohl „Go Bugs Go“ gerade eben erst angelaufen ist, haben bereits zahllose Menschen mitgemacht, denn offenbar ist es vielen ein Anliegen, aus dem kleinen wieder ein großes Krabbeln zu machen. Es gibt sogar mehrere Angebote für Grundstücke, einfach so, geschenkt, doch nicht den Menschen, sondern den Tieren. Eine großzügige, großherzige Art der Wiedergutmachung am kollektiven Mord, den wir letztlich alle begehen.

Artenschutz: Es ist zum Fürchten

Wer die Website des österreichischen Umweltbundesamtes besucht, findet unter der Rubrik Artenschutz diverse rote Listen von Pflanzen und Tieren. Diese lassen sich herunterladen und genau studieren. Sie sind sehr detailliert vorhanden, von Amphibien bis zu Flusskrebsen, Köcherfliegen und Zikaden. Bei genauerem Studium beginnt selbst der Unbedarfteste zu verstehen, dass die Welt noch viel komplizierter, viele Tiere weit spezialisierter sind, als man sich das träumen lässt. Wer diese Listen studiert, wird unweigerlich umdenken und sich Gedanken über einen behutsameren Umgang mit der Umwelt machen.
www.umweltbundesamt.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2018)

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