Die "Club 2"-Diskussion zum Strache-Vorwurf der Wiederbetätigung an den ORF: sehr einseitig.
"Wir haben Sie ja auch so hingesetzt und ausgeleuchtet, damit Sie nicht wie der Quasimodo ausschauen!" Mit einem Rundumschlag erinnerte ORF-Magazinchef Johannes Fischer die in den "Club 2" geladenen Politiker nocheinmal daran: Inszenierung ist im Fernsehen alles. Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Karlheiz Kopf (ÖVP) waren da schon müde. "Die Gerichte werden entscheiden", lautete das Fazit der ORF-Diskussion zum Strache-Vorwurf der Anstiftung zur Wiederbetätigung an den ORF.
Schon davor stand lange, lange Meinung gegen Meinung: Strache und Kopf gegen den ORF - der sich zu Moderator Rudolf Nagiller und Fischer lauter Sympathisanten eingeladen hatte. Wobei der FPÖ-Chef, der sich einem Lügendetektortest unterziehen will, um seine Aussage zu stützen, unglaubwürdig wirkte: So war er sich bei Fischers Nachfragen nicht mehr sicher schien, ob er denn nun ein auf dem ORF-Material nicht vernehmbares "Sieg Heil" oder "Heil Hitler" gehört habe.
In der Runde gab es jedenfalls niemanden, außer Strache, der eine andere als die ORF-Meinung vertreten hätte. Etwa, sollte er wirklich stattgefunden haben: Scheckbuchjournalismus ist - noch viel mehr in einem gebührenfinanzierten Medienunternehmen - unprofessionell, verachtenswert und falsch. Solch "unlautere Methoden bei der Beschaffung von Bildmaterial" sind etwa auch dem Ehrenkodex der österreichischen Presse nach unzulässig.
Es wäre das gute Recht des ORF, eine einseitige Diskussion zu bieten, wäre er nicht öffentlich-rechtlich und ginge es nicht um Wiederbetätigung. So wirkte die Diskussion einfach einseitig und unglaubwürdig.