Schwarzmarkt: Wenn Tickets für die Fans zu teuer werden

Ticket gefällig? Ein paar Schwarzhändler vor der Konzerthalle wären nur ein kleines Problem. Das Internet potenziert es.
Ticket gefällig? Ein paar Schwarzhändler vor der Konzerthalle wären nur ein kleines Problem. Das Internet potenziert es. (c) Marin Goleminov
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Ob Konzert oder Fußballspiel: Durch Onlineplattformen wie Viagogo steigt der Karten-Zweithandel zu Wucherpreisen enorm an. Warum das ein Problem ist, wie es rechtlich aussieht, und was sich dagegen unternehmen lässt.

Wien. Es waren die Abende der langen Gesichter. Als der Popbarde Ed Sheeran im August im zweimal ausverkauften Wiener Happel-Stadion aufspielte, erlebten manche Besucher eine böse Überraschung: Sie mussten draußen bleiben, mit einer sündteuren Karte in der Hand – gekauft bei der beliebt-berüchtigten Ticketbörse Viagogo. Der Künstler hatte es so gewollt, um den Schwarzmarkt zu bekämpfen, der auf dieser Plattform grassiert. Die Episode zeigt: Beim Thema Zweithandel für Tickets liegen die Nerven blank, auf allen Seiten.

Warum eigentlich? Schwarzmarkt gab es doch immer schon. Aus Sicht liberaler Ökonomen optimiert er nachträglich die Preise: Es kaufen jene, die bereit sind, am meisten zu zahlen. Aber weil sein Umfang durchs Internet so stark wächst und Karten zum Normalpreis oft schon nach Sekunden ausverkauft sind, bekommen Künstler und Fußballklubs ein Imageproblem: Ihre treuesten Fans können sich keine Karten mehr leisten, was die Stimmung auf den Veranstaltungen trübt. Hochkulturelle Events sind zudem oft staatlich subventioniert, eben mit dem Ziel, dass breite Schichten zu ihnen Zugang haben – was ein zu großer Schwarzmarkt vereitelt. Stattdessen bleiben dann Plätze gerade dort leer, wo die Nachfrage besonders groß ist – die Aufschläge der Schwarzmarkthändler sind so hoch, dass sie gar nicht ihr ganzes Kontingent verkaufen müssen.

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