Italien winkt Flüchtlinge in den Norden durch

Archivbild: Flüchtlinge in Rom
Archivbild: Flüchtlinge in Romimago/Pacific Press Agency
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Vertrauliche EU-Papiere belegen, wie die Mittelmeerstaaten Asylwerber nicht ausreichend registrieren und dadurch eine Weiterreise ermöglichen.

Die beiden Dokumente sind mit dem Vermerk „Limited“ markiert, an die Öffentlichkeit sollen sie eigentlich nicht geraten. Denn was die EU-Grenz- und Küstenwache Frontex sowie die EU-Asylagentur Easo Anfang dieser Woche in Brüssel den Vertretern der 28 EU-Innenministerien in diesen beiden Lageanalysen nüchtern in Zahlen dargelegt haben, ist politisch heikel. Erstmals nämlich liegen nun den Behörden der Mitgliedstaaten konkrete Untersuchungen über jenen Missstand vor, der wesentlich dazu beiträgt, dass die Reform des europäischen Asylwesens nicht vom Fleck kommt.

Es geht um die Sekundärmigration, also darum, dass irreguläre Migranten, die bereits in einem Unionsstaat behördlich erfasst worden sind oder dort sogar schon einen Asylantrag gestellt haben, untertauchen und ihr Glück in einem weiteren Mitgliedstaat probieren.

„Im Oktober wurde jeder zehnte Antrag von Individuen gestellt, die bereits einen negativen Entscheid über einen früheren Antrag erhalten hatten“, heißt es im Bericht des Easo, welcher der „Presse“ vorliegt. „Dieses Phänomen betrifft insbesondere Antragsteller aus den Ländern des Westbalkans.“

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