Israelische Grenzerfahrungen

Touristen posieren am Kerem Shalom, dem einzigen israelischen Übergang für Waren in den Gazastreifen.
Touristen posieren am Kerem Shalom, dem einzigen israelischen Übergang für Waren in den Gazastreifen. (c) REUTERS (Amir Cohen)
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Ein Dorf hat fünf Sekunden Zeit, um sich vor Hamas-Raketen zu retten. Ein Grenzübergang schottet sich ab. Eine Fahrt auf der israelischen Seite des Gazastreifens.

Die Landschaft hier ist flach und öde. Sie ist in höchstem Maße unspektakulär. Alles ist ruhig. Die Sonne scheint. „Die Scharfschützen mögen das Wetter“, sagt Ami Shaked. Er meint das nur halb im Scherz. Shaked steht auf der israelischen Seite im Grenzdreieck mit Ägypten und dem Gazastreifen. Oder anders: „100 Meter sind es von hier zum IS (auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel) und 200 Meter zur Hamas.“ Das letzte Geschoss ist Mitte November in Ami Shakeds Reich eingeschlagen. Shaked ist Direktor von Kerem Shalom, dem einzigen israelischen Warenübergang nach Gaza. Er sitzt damit an der Lebensader des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens, in dem es an allem mangelt: Jobs, Strom, Trinkwasser.

Israel steht am Pranger. „Wir wissen, wie sehr sie in Gaza leiden“, sagt Shaked. Aber er bestreitet, dass sie hier den Warenverkehr einschränken. 550 Lkw würden derzeit pro Tag das Nadelöhr nach Gaza passieren. Sie hätten doppelt so viel Kapazitäten. Doch Gaza fehle es an Geld für Waren, schuld sei die radikalislamische Hamas, „diese Mafia“, die ihre Bürger doppelt besteuere und zugleich darben lasse. Das ist seine, die israelische Sicht.

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