Die Österreicher spenden so eifrig wie noch nie. Wollen sie es aber von der Steuer abschreiben, gibt sich der Staat ziemlich ungemütlich. Und wenn die Spendenorganisation nicht mitspielt, geht gar nichts.
Wien. „Entgegen vielen Befürchtungen ist die Solidarität der Österreicher weiterhin ungebrochen.“ Der Fundraising-Verband Austria lobte einmal mehr die Freigiebigkeit der Menschen im Land, als er kürzlich den diesjährigen Spendenbericht präsentierte. Auf insgesamt 675 Millionen Euro dürften sich die Spenden heuer summieren, die Beteiligung bleibe damit auf Rekordniveau. Wobei die dafür entscheidenden Wochen die um Weihnachten sind: 25 bis 30 Prozent des gesamten Spendenaufkommens entfallen üblicherweise auf Sammlungen in dieser Zeit.
Immer mehr Menschen spenden auch über Patenschaften und Fördermitgliedschaften, beachtliche 15 Prozent werden inzwischen auf diesem Weg aufgebracht. Und noch etwas stellte der Verband in seinem Bericht fest: Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden spielt eine immer größere Rolle. Rund eine Million Österreicher haben demnach heuer von der Absetzmöglichkeit Gebrauch gemacht, jeder dritte Spendeneuro finde Eingang in die Steuererklärung. Laut Verbandsgeschäftsführer Günther Lutschinger gibt es hier allerdings noch Luft nach oben – und Reformbedarf bei den Regeln für die Geltendmachung.