Wenn sich Weltmeister einmal 100-prozentig fordern lassen

Kirill Petrenko ist einer dieser – zugegeben nicht allzu zahlreichen – 100-Prozent-Maestri.
Kirill Petrenko ist einer dieser – zugegeben nicht allzu zahlreichen – 100-Prozent-Maestri. (c) REUTERS (HANDOUT)
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Die Philharmoniker präsentierten unter Kirill Petrenko Unbekanntes mit Überraschungspotenzial, ein analytisch durchleuchtetes Spätwerk von Richard Strauss und die Vierte Brahms' in der rechten, hochexpressiven Gangart samt unversöhnlichem Finale.

Eines der bemerkenswertesten philharmonischen Phänomene ist wohl das: Wiens Meisterorchester klingt auch beeindruckend, wenn es nur einen Bruchteil seiner Kapazität wirklich nützt. Wenn die Musiker für einen Dirigenten aber alles geben, wenn die Energie nicht von Pult zu Pult schleichend abnimmt, sondern auch die Geiger in der letzten Reihe mit derselben Intensität aufspielen wie der Konzertmeister, dann ereignet sich Musik, wie sie auch von den abgebrühtesten Abonnenten als außerordentlich empfunden wird.

Kirill Petrenko ist einer dieser – zugegeben nicht allzu zahlreichen – 100-Prozent-Maestri. Er erschien am vergangenen Wochenende wieder einmal zu einem seiner raren Gastspiele. Sie werden zu kleinen Festivals philharmonischer Klangkultur, denn Petrenko fordert viel und – erhält alles. Man fühlt – und sieht: Unter solcher Führung spielen die Musiker mit größter Lust auf. Überdies brachte Petrenko für den ersten Teil der Matinee Werke mit, die auch ein Kennerpublikum aufhorchen ließen.

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