450 Millionen Euro Staatshilfe sollen am besten noch im April fließen. Aufsichtsratschef Ditz peilt für 2011 einen kleinen Gewinn an.
Der Aufsichtsratschef der Hypo Alpe Adria Bank, Johannes Ditz, will die Kärntner Hypo mittelfristig auf die Hälfte ihrer derzeitigen Größe schrumpfen. 2011 peilt er einen "kleinen Gewinn" an, wie Ditz in einem Interview mit der Tageszeitung "Der Standard" erklärte.
"Wir werden viel verkaufen, die Bilanzsumme mittelfristig um mehr als 50 Prozent zurückfahren, aber zerschlagen wird die Bank nicht, da würde der Staat zu viel Geld verlieren", sagte Ditz. Derzeit sei einmal vordringlich, dass die vom Bund zugesagten 450 Millionen Euro Eigenkapital für die Bank schnell fließen müssten: "Wir brauchen das Geld so rasch wie möglich, am besten noch im April."
Der Aufsichtsratsvorsitzende verteidigte zum Einen die Abfertigung für den scheidenden Hypo-Chef Franz Pinkl, andererseits auch dessen Arbeit in der Bank. Pinkl habe "beim Wachstumskurs die Reißleine gezogen", der auch vom vorigen Eigentümer Bayerische Landesbank "im Blindflug" weitergefahren worden sei. Er sei daher nicht "der Problemverursacher, sondern hat Anteil an der Problemlösung". Die alten Verträge abzulösen sei eine juristische Notwendigkeit, die jetzt beschlossene Lösung die kostengünstigste für den Staat.
Als Verursacher des Hypo-Desasters hat Ditz Ex-Vorstandschef Wolfgang Kulterer ausgemacht. Dieser habe die Bank im Alleingang dominiert und die Losung ausgegeben, Probleme mit noch schnellerem Wachstum zuzudecken. Aber auch der Aufsichtsrat sei mitverantwortlich, so Ditz: "Der Aufsichtsrat hat abgenickt, von Corporate Governance keine Rede, und niemand in Österreich hat etwas gesagt."
(APA)