Warum Rosenberger vor der Pleite steht

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Symbolbild. (c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Der Raststättenbetreiber wollte das teure, verstaubte Image mit Burger King ablegen und endlich Gewinn schreiben. Davor ging im harten Geschäft an der Autobahn das Geld aus.

Wien. Es hätte ein Neustart werden sollen, eine überfällige Modernisierungskur für die 17 Rosenberger-Raststätten entlang Österreichs Autobahnen. Den zwei Geschäftsführern Jutta Wollner und Meinhard Friedl war ein Fastfood-Konzept vorgeschwebt, das sie mit Burger King auf die Beine stellen wollten. Hinter den Kulissen arbeiteten sie fiebrig an der Umsetzung. Das Gemeinschaftsunternehmen stand seit 2017 im Firmenbuch. Ihre Verpächterin, die Asfinag, hatte bereits ihren Sanktus gegeben.

Seit dem Wochenende ist fraglich, ob es je umgesetzt wird. Am Weg in die Zukunft ging Rosenberger das Geld aus. Seit sechs Jahren schreibt der Raststättenbetreiber Verluste, 2018 hätte die Wende bringen sollen. Stattdessen muss er heute, Dienstag, am Landesgericht St. Pölten die Sanierung beantragen. Rund 600 Mitarbeiter haben weder Novembergehälter noch Weihnachtsgelder gesehen. Die Hausbank, die Austrian Anadi Bank, hatte den Hahn zugedreht. „Wir sind vor einem Jahr an Bord gekommen und haben durch die schweren Zeiten die Stange gehalten“, sagt eine Sprecherin zur „Presse“. Aber die neuerliche Ausdehnung des Kreditrahmens hätte man „unmöglich“ genehmigen können, nachdem die Zahlungsziele nicht eingehalten wurden. „Das hätte gegen unsere Sorgfaltspflicht verstoßen.“

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