Nicht nur bei "Willkommen Österreich" war der Name Annegret Kramp-Karrenbauer gestern großes Thema: Wenn Putin würgt und im ORF der Dienstplan fällt.
Wer hätte 1984 geahnt, dass diese Hochzeit im deutschen Saarland einmal Weltbedeutung erlangen würde? Nämlich die Eheschließung zwischen dem Bergbauingenieur Helmut Karrenbauer und der Politologin Annegret Kramp. Nicht nur war die Vereinbarung zwischen den Ehepartnern, dass sich derjenige zuhause um die Kinder kümmern sollte, der mehr Geld verdient, sehr progressiv. Die Heirat erzeugte auch einen Namen, der weltweit Kopfzerbrechen bereitet. Am Dienstagabend brachte das Synchronisationduo Maschek die Sache in der 410. Ausgabe von „Willkommen Österreich“ auf den Punkt.
Als „AKK aka Annegret Kramp-Karrenbauer“ stellte dort die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Nachfolgerin an der Parteispitze vor. Was diese in der Polit-Satire gleich klarstellt: Die benutzerfreundliche Abkürzung AKK ist Geschichte, sie will nun mit ihrem ganzen Namen angesprochen werden: „Say it loud and say it clear, Annegret Kramp-Karrenbauer is here“.
Nach einem Ausflug ins ZiB-Studio, wo der Dienstplan wegen Ausspracheproblemen geändert werden musste, sieht man Donald Trump sprachlich versagen und Putin („diesen Namen auszusprechen ist wie AK47 in meinem Hals“) das Fettnäpfchen an den chinesischen Kollegen weitergeben, bevor der Inder am internationalen Tisch die Sache rettet.
"Crumb, Car and Power?"
Satire dazu gibt es freilich nicht nur in Österreich: Auch das deutsche Publikum ist über die sprachliche Holperei um Annegret Kramp-Karrenbauer belustigt - einem Namen mit "acht Silben mit kräftigen teutonischen Konsonanten, die sich nur schwer in sprachlich geschmeidigere Idiome wie Französisch oder Thai übertragen lassen", schreibt die ARD in einem Artikel mit dem Titel "Crumb, Car and Power?"
Auch in Frankreich haben die Reporter einige Not mit der Aussprache, weshalb sie den Namen "französisieren". In Annegret fällt dann das erste "e" weg; das "a" in Kramp wird nasal und das "au" in Karrenbauer als "o" ausgesprochen. Das Ergebnis etwa: Anngret Kromp-Karrenboer. Auch für englische Muttersprachler ist die Aussprache eine Herausforderung. Der Korrespondent des "Economist" in Deutschland, Jeremy Cliffe, bot seinen Lesern in einem Posting auf der Kurznachrichtenplattform Twitter eine Aussprache-Hilfe an: "Anna-gret Cramp Karen-bower".
Die Kollegen in China wissen sich mit den üblichen Mitteln zu behelfen: Sie bauen den Namen mit chinesischen Silben nach. An-ni-ge-lei-te Ke-lan-pu Ka-lun-bao-er (安妮格雷特·克兰普卡伦鲍尔) heißt die Deutsche in Fernost.
Die CDU-Chefin selbst hat übrigens – anders als Maschek in der Satire sagt - nichts gegen die Abkürzung „AKK“ einzuwenden, heißt es in der "Süddeutschen Zeitung". Auch sie greift aus pragmatischen Gründen darauf zurück - etwa auf Twitter. Dort heißt sie @_A_K_K_. Der Profil-Name @AnnegretKrampKarrenbauer hätte schon einen ordentlichen Teil der ursprünglich 140 erlaubten Zeichen aufgebraucht (mittlerweile sind 280 Zeichen in einem Tweet möglich).