Wiener Börse: ATX verliert nach EZB-Entscheid

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Europäische Zentralbank kauft ab 2019 keine frischen Anleihen mehr. Die EVN bewegt sich nach den Zahlen klar im Minus.

Die Wiener Börse hat den Handel am Donnerstag mit Abschlägen beendet. Der ATX fiel 19,77 Punkte oder 0,68 Prozent auf 2.908,53 Einheiten.

Europaweit ging es leicht bergab. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,30 Prozent, DAX/Frankfurt -0,14 Prozent, FTSE/London -0,04 Prozent und CAC-40/Paris -0,34 Prozent.

In den Fokus rückte heute zunächst das Ergebnis der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie erwartet hat die Notenbank heute auch formal beschlossen, ab dem neuen Jahr keine zusätzlichen Milliarden mehr in Wertpapiere von Staaten und Unternehmen stecken zu wollen. Gelder aus auslaufenden Staats- und Unternehmenspapieren wird die Notenbank jedoch weiterhin reinvestieren.

Darüber hinaus hat die EZB ihre Wachstumsaussichten für die Eurozone nach unten geschraubt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Währungsunion dürfte heuer um 1,9 Prozent und 2019 um 1,7 Prozent zulegen. Noch im September hatten sie jeweils 0,1 Punkte mehr erwartet.

Kapsch deutlich im Plus

Am Nachmittag startete zudem der EU-Gipfel in Brüssel, unter anderem zum Thema Brexit. Nach dem überstandenen Misstrauensvotum im eigenen Land sucht die britische Premierministerin Theresa May dort Unterstützung um den Vertrag im britischen Parlament leichter durchbringen zu können. Die EU gibt sich jedoch bisher unnachgiebig. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani hat die Unveränderlichkeit des ausverhandelten Brexit-Austrittsvertrags am Donnerstag unterstrichen.

In Wien verloren die Papiere der EVN deutliche 3,94 Prozent auf 13,16 Euro. Dank günstiger Bewertungseffekte 2017/18 hat der Versorger an den vorjährigen Nettogewinn angeschlossen und will dementsprechend auch eine gleich hohe Dividende ausschütten. Unterm Strich blieben 254,6 Mio. Euro übrig, das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein klares Plus verzeichneten dagegen die Aktien der Kapsch TrafficCom mit plus 4,33 Prozent auf 30,10 Euro. Das Unternehmen hat einen Auftrag in Australien an Land gezogen und liefert die Mautsysteme für zwei Tunnel in Melbourne und Sydney. Der Gesamtauftragswert liegt bei über 20 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit.

BAWAG gewannen 0,44 Prozent auf 36,16 Euro. Die Bank startet "ab sofort" als Direktbank in Deutschland unter der Marke "Qlick".

Wienerberger-Aktien bewegten sich indessen kaum vom Fleck, zum Handelsschluss standen sie um minimale 0,11 Prozent im Minus bei 19,01 Euro. Der Ziegelkonzern kauft über die US-Tochter General Shale den Hersteller Watsontown Brick in Pennsylvania und weitet damit seine Präsenz in den USA aus. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

(APA)

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