Eine sozialanthropologische Studie gibt Einblicke in die Erfahrungen, die Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in ihrer neuen Heimat gemacht haben.
250 Euro pro Monat für eine Matratze – so viel kostete den Iraker Karim A. sein erster Schlafplatz in Wien. Mit einem positiven Asylbescheid in der Tasche war er von einer steirischen Gemeinde in die Bundeshauptstadt gezogen, um die besseren Weiterbildungsmöglichkeiten hier zu nutzen. Auch die zweite Wiener Unterkunft des jungen Bagdaders brachte kaum eine Verbesserung: Er musste sich mit drei anderen Männern ein Zimmer teilen, das im Winter nicht beheizt wurde.
Dass Geflüchtete auf dem hiesigen Wohnungsmarkt diskriminiert werden, wird von manchem schamlos ausgenutzt. Den Betroffenen ist das in den meisten Fällen bewusst – eine andere Wahl haben sie trotzdem nicht. Das Ankommen in der neuen Heimat wird geflüchteten Menschen auch sonst nicht leicht gemacht. Zudem spüren sie den politisch getragenen und medial befeuerten Rechtsruck im Land in alltäglichen Anfeindungen.