Kardinal Schönborn will Flächenbrand in Kärnten verhindern

Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph SchönbornAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Ruf nach Rom für Transparenz der Untersuchung über Bischof Schwarz.

Wien. Für katholische (und nur diese) Verhältnisse rasch und deutlich reagiert Kardinal Christoph Schönborn auf Unmut unter Kärntner Katholiken. Er tut dies nach Protestschreiben und Kirchenaustritten wegen des Vatikan-Verbots, einen Untersuchungsbericht über Kärntens früheren Bischof Alois Schwarz zu veröffentlichen. Schönborn will sich im Vatikan für Transparenz einsetzen.

Er fordert, „dass wir wirklich zeitnah eine klare Information über die Ergebnisse des Prüfberichtes aus Rom bekommen“. Untersucht wurde die Tätigkeit vom im Frühjahr nach St. Pölten versetzen Alois Schwarz im Mensalgut von Gurk-Klagenfurt, dem reichsten ganz Österreichs. Es soll unter anderem der Finanzierung des bischöflichen Haushalts dienen. Der Vorwurf: Unter Ausschaltung von Kontrolle habe Schwarz eigenhändig Verfügungen getroffen, während die finanzielle Unterstützung der Diözese (Pfarren etc.) versiegt sei. Schönborn meinte in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Dechantenkonferenz, Herbert Burgstaller, dass er deren jüngst geäußerte Sorge („Vertuschung“) und kritische Reaktionen auf die römische Entscheidung verstehe. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.12.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreichs umstrittenster Bischof: Alois Schwarz wurde im vergangenen Frühjahr von Klagenfurt nach St. Pölten versetzt.
Österreich

Ermittlungen gegen Bischof Schwarz blockiert

Die Arbeit der Staatsanwaltschaft Graz wegen des Verdachts der Untreue gegen den Bischof steht. Unterlagen der Kirche fehlen. Gleichzeitig wartet auch Rom – auf die Entscheidung der Justiz.
„Im Ausnahmezustand“ befindet sich laut Visitator Franz Lackner die katholische Kirche Kärntens.
Österreich

Causa Schwarz: Lackner erwartet personelle Konsequenzen

Für den päpstlichen Visitator Erzbischof Franz Lackner befindet sich die Diözese Gurk-Klagenfurt im „Ausnahmezustand“. Eine missbräuchliche Verwendung von Kirchenbeiträgen habe es aber nicht gegeben. Nach Abschluss der Visitation ist nun Rom am Zug.
 Erzbischof Franz Lackner stellte sich den Fragen der Medien
Religion

Prüfbericht zu Fall Schwarz: "Kein Missbrauch von Kirchenbeiträgen"

Der Bericht zur apostolischen Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt ist fertig und geht am Montag nach Rom. Er dürfte Zeugnis zahlreicher diözesaninterner Konflikte ablegen.
Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren.
Religion

Gurker Domkapitel: Visitationsteam geht "nicht akzeptabel" vor

Heute wird Salzburgs Erzbischof Franz Lackner über die Arbeit in Kärnten informieren. Das Gurker Domkapitel schlägt die Einladung dazu aus. Der Grund: ein "Kommunikationsverbot" sowie fehlende Begutachtungszeit und "Fairness".
Religion

Causa Schwarz: Päpstliche Visitation beendet

Der ungefähr 50 Seiten starke Bericht von Erzbischof Franz Lackner über die Situation in Kärnten und die massiven Vorwürfe gegen den nunmehrigen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz ist fertig gestellt. Er wird nach Rom gesendet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.