Der Wiener Fleischer Erwin Fellner sieht manche Kunden das ganze Jahr nicht, zu Weihnachten wissen aber viele das Service der Fleischhauer zu schätzen. Auch wenn diese immer weniger werden.
Erwin Fellner merkt sich die Gesichter seiner Kunden. Immerhin hat er welche, die ihn das ganze Jahr über nicht besuchen, zu Weihnachten aber, da kommen sie jedes Jahr wieder und kaufen bei ihm ein. „Da wollen sie sich bei ihren Gästen nicht blamieren und gehen lieber zum Fachmann“, sagt Erwin Fellner.
Er betreibt auf der Klosterneuburger Straße im 20. Wiener Bezirk eine Fleischerei, die man durchaus als altehrwürdig bezeichnen kann. An der Fensterfront gibt es ein paar gemütliche Wirtshaustische, um Mittagsmenüs wie Leberreissuppe und Schweinsbraten zu sich zu nehmen. Dahinter erstreckt sich eine lange, weihnachtlich dekorierte Vitrine, in der sich von der Knackwurst über die Blunzen bis zur hauseigenen Erfindung – der Franziskus-Wurst – alles findet. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Interieur ist gut in Schuss, dürfte aber schon seit ein paar Jahrzehnten so bestehen.