Jean-Claude Juncker wuschelt EU-Beamtin die Haare

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Der EU-Kommissionspräsident ist für seine eigenwilligen Begrüßungen bekannt. Auch Ohrfeigen hat er anderen bereits verpasst.

EU-Kommissionspräsident Jean Claude-Juncker ist bekannt für seine eigenwilligen Begrüßungen. Daran musste auch Bundeskanzler Sebastian Kurz schon einmal glauben: Juncker versuchte, ihm bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel zwei Küsschen auf die Wange zu drücken. Auch beim EU-Gipfel vergangene Woche sorgte der Luxemburger für Verwunderung: Er zerwuschelte der Vizeprotokollleiterin der EU vor laufender Kamera zur Begrüßung die Haare.

"Jean-Claude Juncker scheint viel Interesse daran zu haben, die Haare der Leute zu berühren und Glatzen zu küssen. Aber ist es ein Machtbeweis oder ein spielerisches Geplänkel?", fragte der Sender Sky News auf Twitter. Auch der belgische Politiker und Fraktionsvorsitzende der Liberalen im EU-Parlament, Guy Verhofstadt, wurde bereits Ziel von Junckers eigenwilligen Begrüßungen. Ebenso wie der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger.

REUTERS

Einen Kuss auf die nackte Stirn hingegen bekamen der belgische Premierminister Charles Michel und der französische EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici.

(c) REUTERS (Francois Lenoir)

Orbán als "Diktator" begrüßt

Doch auch Ohrfeigen hat Juncker bereits verteilt. Etwa dem griechischen Premierminister Alexis Tsipras. Am meisten in Erinnerung geblieben ist aber wohl eine Szene von einem „Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft“ 2015. Dort stand Juncker gemeinsam mit Donald Tusk und der lettischen Ministerpräsidentin vor den Kameras, um die Gäste des Gipfels zu empfangen. Als der ungarische Premier Viktor Orbán an der Reihe war, begrüßte Juncker ihn mit dem Wort "Diktator", hob seine rechte Hand hoch, als wolle er Orbán den Handschlag verweigern, gab dem Ungarn dann doch einen festen Händedruck - und verpasste ihm mit der anderen Hand einen Klaps auf die Wange.

Selbst Ex-Kanzler Werner Faymann hat von Juncker einen Schlag kassiert: Der EU-Kommissionspräsident schlich sich von hinten an den SPÖ-Politiker heran, als dieser gerade ein Interview gab, und schlug Faymann mit einer Zeitung auf den Kopf. Der reagierte gelassen: Nach einer kurzen Schrecksekunde lächelte er und setzte das Interview fort.

Warum das ganze? Der Polit-Veteran drücke auf diese Weise aus, welche Beziehung er zu seinem Gegenüber pflege, heißt es. Und natürlich - als EU-Kommissionspräsident will man ab und an auch seine Macht beweisen.

(red.)

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