2019 kommt das erste Massencasting für Langzeitarbeitslose

Vom Hilfsarbeiter bis zum Filialleiter soll beim ersten Massencasting für Arbeitslose jeder etwas finden
Vom Hilfsarbeiter bis zum Filialleiter soll beim ersten Massencasting für Arbeitslose jeder etwas findenREUTERS
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Mit 35 schon zu alt? Trotz Personalnot keine Arbeit für hunderttausend Ältere und Langzeitarbeitslose? Das soll sich ändern. Im Frühling öffnet sich für 5000 von ihnen "eine Halle voller Jobs". Das Projekt trifft ins Herz der Jobmisere im Land – und will alte Wunden zwischen Rot und Schwarz verarzten.

Wien. Seit Monaten verschickt das AMS eine Jubelmeldung nach der anderen: Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt wieder. Mit einer Ausnahme: Für hunderttausend Ältere und Langzeitarbeitslose gibt es scheinbar trotz Personalnot bei den Unternehmen kaum neue Jobs. Besonders betroffen ist Wien. Hier ist knapp die Hälfte aller Problemfälle gemeldet. „Sie sind zu teuer und zu langsam“, fasst ein Personalchef die Klischees seiner Zunft hinter vorgehaltener Hand zusammen. Und „zu alt“, das beginne mitunter schon ab 35 Jahren. Politik und Arbeitsmarktexperten suchen bis dato vergebens um eine Lösung. Im Frühling kommt ein ganz neuer Ansatz nach Wien.

„All-Inclusive in der Wohlfühloase“

Am 4. Juni wird in der Wiener Marx-Halle das erste Massencasting für Langzeitarbeitslose über die Bühne gehen. 5000 Bewerber treffen auf 400 Recruiter von 50 Unternehmen. Gesucht wird alles, vom Hilfsarbeiter bis zum Filialleiter. Organisiert wird der Event vom früheren Medienmanager Bernhard Ehrlich, der bereits mit Speed-Datings für Lehrlinge und Flüchtlinge für Furore gesorgt hat. „Es kann nicht sein, dass Menschen ein Leben lang alimentiert werden müssen, nur weil sie eineinhalb Jahre keinen Job hatten“, erklärt er seine Motivation für das Projekt „10.000 Chancen. GenerationPlus“. Ehrlich hat es nicht leicht, betritt er mit seiner Idee doch ein politisches Minenfeld. Ginge es nach der SPÖ, würde älteren Arbeitslosen immer noch mit der „Aktion 20.000“ geholfen. Doch die neue Regierung hat die Initiative abgedreht. Ersatz gibt es bis dato nicht und die die Stimmung bei dem Thema gilt als vergiftet. Genau in die Lücke will Bernhard Ehrlich stoßen – und legt Stadt Wien und dem Bund mit seinem Projekt einen Kompromissvorschlag auf den Tisch.

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