Vizekanzler Strache will vorerst keine Staatsbürgerschaften mehr an Türken verleihen. Die Stadt Wien stellt nach VfGH-Erkenntnis zu den Doppelstaatsbürgerschaften alle diesbezüglichen Verfahren ein.
Wien. In der Debatte um Doppelstaatsbürgerschaften macht Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) im Gespräch mit der „Presse“ einen bemerkenswerten Vorstoß: Er möchte die Verleihung neuer Staatsbürgerschaften an Türken fürs Erste aussetzen. Später präzisierte Strache, man wolle diese Aussetzung prüfen. Seine Begründung: Derzeit gebe es keine Behördenzusammenarbeit mit der Türkei. Somit wisse Österreich auch nicht, ob die künftigen österreichischen Staatsbürger nicht vielleicht auch türkische Staatsbürger sind. „Da produziert man ja vielleicht wieder von Beginn an rechtswidrige Doppelstaatsbürgerschaften. Das kann es nicht sein“, so Strache. Auch die ÖVP will die Aussetzung prüfen. Die Partei ließ Dienstagabend wissen, die Prüfung auch dieser Option sei Wunsch der Bundesregierung.