Jössasmaria!

In Deutschland – wo sonst – sorgt eine Weihnachtskarte des Kanzleramts für Aufregung. Genauer gesagt: eine Karte ohne Weihnachten.

„Egal woran Sie glauben . . . wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr“, schreibt Integrationsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU), immerhin etwas leichter auszusprechen als Annegret Kramp-Karrenbauer (ebenfalls CDU).

In Deutschland gibt es diesbezüglich ja schon eine gewisse Tradition. Im östlichen Teil des Landes gab es früher den Jahresendbaum und die Jahresendfigur mit Flügeln. Dazu gab es mutmaßlich auch mehr Sättigungsbeilage als an anderen Tagen. Dann fiel der antifaschistische Schutzwall – und das Christkind kehrte für kurze Zeit zurück.

Überhaupt – diese Deutschen! In ihrer protestantischen Ausführung haben sie einst den seltsamen Brauch eingeführt, mitten im Winter einen Baum in die Wohnung zu stellen und diesen auch noch zu behängen. Weihnachtsbaum nannten sie ihn dann. Die katholischeren Österreicher machten einen Christbaum daraus.

„Ist das überhaupt noch zeitgemäß?“, werden Sie jetzt einwenden. Und das zu Recht. Und einmal ganz ehrlich: Jahresendfichte klingt doch eh super – oder? (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2018)

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