Die Untersuchungshaft des Ex-Nissan-Chefs wird in Japan nicht verlängert. Die Strafverfolger werfen ihm vor, jahrelang sein Einkommen nicht vollständig angegeben zu haben.
Der inhaftierte Auto-Manager Carlos Ghosn könnte schon in Kürze freikommen. Ein Bezirksgericht in Tokio entschied am Donnerstag, die Untersuchungshaft des Managers nicht zu verlängern. Gleiches gelte für Ghosns ehemaligen Stellvertreter Greg Kelly.
Ghosn war am 19. November wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Er soll sein Einkommen über Jahre hinweg in Offenlegungsberichten zu niedrig angegeben haben. Nur drei Tage nach seiner Festnahme hatte Nissan ihn gefeuert, kurz darauf auch der Allianzpartner Mitsubishi. Inzwischen ist gegen ihn sowie den Konzern Nissan selbst ist in Japan Anklage wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen erhoben werden.
Nun will sich Nissan mit der Entscheidung über einen Nachfolger für Ghosn Zeit lassen. Eine mit der Nachfolgefrage befasste Kommission werde ihre Beratungen fortsetzen, teilte der Konzern am Montag nach einer Vorstandssitzung in Yokohama mit.
Der französische Bündnispartner Renault, der 43,4 Prozent an Nissan hält, hatte dagegen vergangene Woche beschlossen, Ghosn in seinen Ämtern als Vorstands- und Verwaltungsratschef zu belassen. Man habe bisher kein Fehlverhalten feststellen können. Nissan erklärte, Renault umfassend über Ghosns Fall informieren zu wollen. Die Japaner halten 15 Prozent an Renault, haben aber keine Stimmrechte.
(APA/Reuters)