Der wahre Kurz

Im Hintergrund läuft „Short People“ von Randy Newman. Die Mutter des Bundeskanzlers blättert in vergilbten Fotoalben. Sebastian Kurz ist in Wien Meidling mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen. „Doch irgendwann wollte er nicht mehr zur Elite gehören und zog sich eine gelbe Weste an“, erzählt seine Mutter mit belegter Stimme. Und dann bricht es aus ihr heraus: „Sein Zimmer war voll mit Jörg-Haider-Postern. Er wollte, wenn er groß war, der noch größere Rechtspopulist werden.“

Es sollte fast noch schlimmer kommen. Jean-Baptiste, der Cousin von Sebastian Kurz, der die Waldorfschule ums Eck besucht hatte und aus Protest dagegen bei den Identitären gelandet war, hatte ihn eines Tages dorthin mitgenommen. „Aber die Partys bei uns waren ihm zu wild.“ Wenig später fand Kurz in der Jungen ÖVP eine neue Heimat. Sein unfassbarer Aufstieg begann. Mit einem teuflischen Plan eroberte er dann die Macht in der Partei: Er zwang den damaligen Parteiobmann in eine Koalition mit der SPÖ – dessen sicherer Untergang. Wie er das mithilfe seiner Schergen aus der JVP geschafft hatte, lesen Sie in der kommenden Woche . . .

Anm.: „Der Spiegel“ hat diese Geschichte gestern überraschend abgelehnt, obwohl er davor durchaus Interesses daran zu haben schien. Über die Hintergründe kann nur gemutmaßt werden.

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2018)

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