China bestreitet Hackerangriff

Vorwürfe, Peking lasse Hacker für sich im Westen „schnüffeln“, seien falsch. Die USA hatten Anklage gegen zwei Chinesen erhoben.

Peking/Washington. Die chinesische Regierung hat Anschuldigungen der USA und anderer Länder wegen Wirtschaftsspionage zurückgewiesen. Solche Vorwürfe seien verleumderisch, hieß es aus dem Außenministerium in Peking am Freitag. Die USA müssten auch ihre Anklage gegen zwei angebliche Hacker aus China zurücknehmen: Man werde als Land alle notwendigen Schritte einleiten, um sie zu beschützen.

Die USA hatten am Donnerstag Anklage gegen zwei mutmaßliche chinesische Hacker erhoben, die mit den chinesischen Behörden, im Speziellen dem Ministerium für Staatssicherheit, zusammengearbeitet haben sollen. Ihr Ziel sei gewesen, geistiges Eigentum sowie vertrauliche Geschäfts- und Technologiedaten zu stehlen und letztlich ihrer Regierung zu übermitteln. Betroffen seien unter anderem die US Navy und die Raumfahrtbehörde Nasa gewesen.

Die britische Regierung wiederum hatte China eine weltweite Kampagne von Cyberattacken gegen Wirtschaftsziele in Europa, Asien und den USA vorgeworfen. Eine Hackergruppe namens APT10 agiere auf Betreiben der Staatssicherheit, hieß es aus London. Darüber hinaus hatten Informanten der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, eine Gruppe von Hackern sei im Auftrag chinesischer Behörden mehrfach in Computersysteme von Firmen wie IBM eingedrungen.

US-Spionage „offenes Geheimnis“

Aus Peking hieß es, dass die USA selbst spionieren würden: Es sei „seit Langem ein offenes Geheimnis“, dass US-Behörden ausländische Regierungen, Firmen und Privatpersonen ausspähen würden. Der Streit dürfte die wegen des Handelskonflikts ohnehin sehr gespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter beschädigen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2018)

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