In Ungarn demonstrieren Tausende Menschen seit zehn Tagen gegen, die Regierung, den Staatspräsidenten Janos Ader und das "Sklavengesetz", das die Arbeitszeiten neu regelt.
Die Demonstrationswelle, die seit zehn Tagen durch Ungarn rollt, findet am heutigen Freitag ihre Fortsetzung. Vor dem Kossuth-Platz in Budapest versammelten sich laut Medien erneut Tausende Menschen, um gegen die rechtskonservative Regierung von Premier Viktor Orban und gegen das umstrittene neue Arbeitszeitgesetz zu protestieren.
Dieses wird wegen der massiven Ausdehnung der Überstunden von 250 auf 400 pro Jahr als "Sklavengesetz" bezeichnet. Unter dem Motto "Schäme Dich Janos" zog die Menge weiter zum Sitz von Staatspräsident Janos Ader auf dem Burgberg, um gegen dessen Unterzeichnung des umstrittenen Gesetzes zu protestieren.
Die Satirepartei Zweischwänziger Hund hatte die Protestaktionen mit ihrem "Friedensmarsch" durch Budapest eröffnet und sich mit ihren rund 2.000 Anhängern der Demonstration angeschlossen, die von den Oppositionsparteien der Linken und Rechten organisiert wurde.
Vor dem Sitz des Staatspräsidenten soll es zu Reden von Politikern und Bürgern kommen. Während es bei früheren Demonstrationen zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten kam, die Rauchbomben und Flaschen warfen, und die Polizei mit Tränengas antwortete, verlief die Protestaktion vom Freitag bisher friedlich. Orban hatte die Demonstrationen gegen seine Regierung in einem Interview am Freitag als "hysterische Kreischerei" bezeichnet.
(APA)