Deutsche Mieten steigen weiter ungebremst

Entgegen mancher Prognosen ist in Deutschland keine Abschwächung der Mietsteigerungen zu beobachten.

Der Deutsche Mieterbund warnt vor weiter steigenden Mieten im neuen Jahr. "Es gibt nach unserer Einschätzung keine Faktoren, die den Anstieg der Mieten bremsen dürften", sagte Direktor Lukas Siebenkotten. So klafften Angebot und Nachfrage gerade in Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten nach wie vor auseinander. Die Folge seien kräftig wachsende Angebotsmieten.

"Denkbar ist nur, dass sich in den extrem hochpreisigen Städten der Preisanstieg verlangsamt, da Mieten hier nicht mehr bezahlbar sind." Die hohen Angebots- und Wiedervermietungsmieten würden nun auch auf die Mieten in bestehenden Mietsverhältnissen durchschlagen, sagte Siebenkotten. "Die ortsübliche Vergleichsmiete wird in den Städten voraussichtlich um 3 bis 5 Prozent steigen."

Selbst nach jahrelangem Immobilienboom hat sich der Anstieg der Mieten zuletzt ungebremst fortgesetzt. Das zeigt eine Auswertung des Hamburger Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (GEWOS) für die Deutsche Presse-Agentur. Die Angebotsmieten kletterten demnach im Bundesschnitt im dritten Quartal auf gut 7 Euro kalt je Quadratmeter. Das ist ein Plus von 3,9 Prozent binnen Jahresfrist.

Entgegen mancher Prognosen ist keine Abschwächung der Mietsteigerungen zu beobachten. Im Gegenteil: "Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum hat sich die Mietenentwicklung damit weiter dynamisiert", erklärte Geschäftsführerin Carolin Wandzik. Im dritten Quartal 2017 war der Anstieg mit 3,6 Prozent etwas geringer gewesen.

Besonders stark zogen die Mieten in den sieben größten deutschen Städten an, darunter Berlin, Hamburg und München. Im Schnitt wuchsen sie dort um 6,4 Prozent auf knapp 12 Euro je Quadratmeter kalt. Untersucht wurden je 80 Quadratmeter große Wohnungen (Baualter 30 Jahre) bei mittlerer Lage und üblicher Ausstattung, die auf dem Online-Portal Immobilienscout24 angeboten wurden.

(APA/dpa)

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