Akademikerbund Wien beklagt "Putsch des linken VP-Flügels"

Akademikerbund Wien Putsch linken
Akademikerbund Wien Putsch linken(c) APA (MARTIN FICHTER)
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Der Vorstand des Wiener Akademikerbundes wehrt sich gegen seine Entmachtung. Der "Angriff" auf die Landesgruppe sei fast ausschließlich von VP-Mandataren betrieben worden.

Der Streit um den Wiener Akademikerbund reißt nicht ab. Vergangene Woche hat die Delegiertenversammlung des Akademikerbundes den Vorstand der Wiener Gruppe abgesetzt. Die Entscheidung war die Konsequenz aus einem Brief, in dem die Wiener unter anderem die Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes angeregt hatten.

Der Vorstand des Wiener Akademikerbundes wehrt sich nun. Er teilte am Dienstag mit, in einer Sondersitzung "einstimmig beschlossen bzw. festgestellt" zu haben, dass der Ausschluss der Vorstandsmitglieder als "statuten- und rechtswidrige Provokation" zurückzuweisen sei.

Der "Angriff" auf die Wiener Landesgruppe sei ausschließlich von bezahlten Funktionären und Mandataren der ÖVP erfolgt, die in den vergangenen Jahren in den Akademikerbund "eingesickert" seien: "Der Angriff auf den Wiener Akademikerbund ist daher als Putsch des linken ÖVP-Flügels zu begreifen, mit dem Ziel, den Akademikerbund in eine Teilorganisation der ÖVP umzuwandeln."

"Weisenrat" soll juristische Lage prüfen

Man habe einen juristischen Weisenrat, bestehend aus "drei angesehenen Rechtsanwälten", bestellt. Dieser solle die rechtliche Lage prüfen. Zudem wird die neue Wiener ÖVP-Chefin Christine Marek aufgefordert, sich beim "honorigen, über jeden Zweifel erhabenen AB-Wien Obmann Josef Müller für ihre unzivilisierte Behandlung zu entschuldigen", sowie dessen Parteiausschluss rückgängig zu machen.

Der Vorstand betonte, dass er keineswegs für die Abschaffung eines NS-Verbots eintrete. Jedoch: "Die Bedenken einiger Vorstandsmitglieder, wonach dieses Gesetz leicht zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit missbraucht werden kann, werden aber ernst genommen."

(APA/Red.)

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