Jeder achte Onlinekauf geht als Retoure zurück

Archivbild: Ein Amazon-Logistikzentrum in Swansea, Wales.
Archivbild: Ein Amazon-Logistikzentrum in Swansea, Wales.(c) Getty Images (Matt Cardy)
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In Deutschland ist laut Bitkom die Quote besonders bei Kleidung "enorm hoch". Nicht selten wird das gleiche Kleidungsstück gleich in mehreren Größen bestellt.

Die Deutschen schicken ihre Interneteinkäufe immer häufiger an die Onlinehändler zurück. Jeder achte Kauf im Netz wird mittlerweile rückabgewickelt, wie eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab, über die "Welt" am Donnerstag berichtete. "Die Retourequoten sind gerade in speziellen Warengruppen wie bei Kleidung enorm hoch und steigen von Jahr zu Jahr", sagte Julia Miosga, Leiterin des Bereichs Handel und Logistik bei Bitkom.

Tatsächlich bestellen viele Kunden ihre Kleidung online gleich in mehreren Größen, um zu Hause eine Auswahl zu treffen. Jeder zweite Onlinekäufer gab in der Bitkom-Umfrage an, Waren im Internet hin und wieder mit der Absicht zu bestellen, sie wieder zurückzuschicken. 28 Prozent der Befragten tun das nach eigener Auskunft eher selten, 17 Prozent manchmal und sechs Prozent regelmäßig.

Vor allem Jüngere schicken zurück

Vor allem jüngere Onlinekäufer nutzen den Rückversand: Laut Umfrage schicken 14- bis 29-jährige Käufer 18 Prozent ihrer Internetbestellungen wieder zurück. Frauen senden nach eigener Auskunft jeden siebenten Einkauf wieder an den Händler, bei Männern ist es fast jeder zehnte Einkauf.

Die Retourenquote stieg laut Bitkom in den vergangenen zwei Jahren um 20 Prozent. Vor zwei Jahren wurden noch zehn Prozent aller Onlinekäufe zurückgeschickt, inzwischen sind es zwölf Prozent.

Für die Händler ist das eine kostspielige Angelegenheit. "Oft ist die Aufbereitung zum Wiederverkauf von zurückgeschickter Ware mit viel Aufwand verbunden", sagte Bitkom-Expertin Miosga. Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für eine Rücksendung auf durchschnittlich zehn Euro.

Längst nicht alle Sendungen lassen sich wieder so aufarbeiten, dass sie in den normalen Verkauf gehen. Händler verkaufen diese Ware oft an Retourenaufkäufer weiter, spenden sie oder geben sie in den Personalverkauf. Zahlreiche Produkte werden, obwohl neuwertig, auch vernichtet.

(APA/AFP)


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