Diese Technologien stehen 2019 im Mittelpunkt

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Im nächsten Jahr werden Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) unseren Alltag prägen und Industrien vor Veränderungen stellen. Auch der Mobilfunkstandard 5G steht in den Startlöchern.

2018 neigt sich dem Ende zu. Es war technologisch geprägt von smarten Assistenten, die mit Sicherheit im nächsten Jahr neue Tricks lernen werden. Fernseher, die mit unglaublich hohen Bildschirmauflösungen aufwarten können. Ein großes Thema war auch Facebook, das vor allem durch den laschen Umgang mit der Privatsphäre seiner Nutzer aufhorchen ließ. Erst das neue Jahr wird zeigen, ob Facebook Konsequenzen zieht und gar dem Ruf der Anleger folgt und Zuckerbergs Zeit zu einem Ende kommt.

Was bringt 2019 noch? Ein Ausblick

Im nächsten Jahr werden Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) unseren Alltag prägen und Industrien vor Veränderungen stellen. Auch der Mobilfunkstandard 5G steht in den Startlöchern.

Der neue Mobilfunkstandard 5G, der die Basis für neue Technologien wie autonomes Fahren und die Industrie 4.0 bilden soll, wird gleich im Frühjahr Schlagzeilen machen. Dann steht die Auktion der Frequenzen in Deutschland an. "2019 wird ganz im Zeichen von 5G stehen", sagte Claudia Nemat, die im Deutsche-Telekom-Vorstand das Ressort Technologie und Innovation verantwortet. Im ersten Schritt werde insbesondere die Industrie von unseren Innovationen profitieren. "Ab der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass die ersten 5G-Endgeräte auch für Privatkunden auf den Markt kommen werden", betonte Nemat. Dann können Nutzer Daten deutlich schneller herunter- und hochladen, was vor allem für Online-Spiele und das Schauen von hochauflösenden Videos von Vorteil ist.

5G zwischen Datenrausch und Krebsgefahr

Smartphone-Weltmarktführer Samsung Electronics will zusammen mit Verizon in den USA noch in der ersten Jahreshälfte ein 5G-Universalgerät anbieten. Eine zentrale Rolle spielt dabei der neue Snapdragon-Chip von Qualcomm. Unter anderem wegen Querelen mit Qualcomm wird Samsungs größter Konkurrent im Markt für Luxus-Smartphones, Apple, Medienberichten zufolge wohl erst 2020 mit einem 5G-fähigen iPhone nachziehen.

Künstliche Intelligenz

Die Zukunftstechnologie, deren künftiger Einfluss auf die Wirtschaft gern mit der Erfindung der Dampfmaschine zu Zeiten der Industriellen Revolution oder der Erfindung der Elektrizität verglichen wird, durchdringt immer mehr Lebensbereiche. "In unserem Privatleben werden uns immer mehr Geräte umgeben, die über Sprache gesteuert werden oder über Kameras verfügen und deswegen Objekte erkennen", sagte der Mitgründer und Vorsitzende des KI-Bundesverbandes, Jörg Bienert. Die Industrie werde mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) produktiver werden und in der Verwaltung halte KI nun mittels automatischer Verarbeitung von Dokumenten Einzug. Zur Normalität werde auch der Einsatz von Chatbots werden, die Kundenanfragen entgegennähmen und beispielsweise Termine vereinbarten.

Blockchain

Lange Zeit nur für die Kryptowährung Bitcoin bekannt, wird die Blockchain-Technologie in weitere Geschäftsbereiche Einzug halten. "Deutschland ist dabei, eine Blockchain-Infrastruktur für die europäische Verwaltung zu entwickeln. Prototypen gibt es bereits. Da geht es zum einen um das Vorhaben, dass Bürger ihre Daten nur einmalig angeben müssen, zum anderen um sichere digitale Identitäten wie beispielsweise Krankenakten sowie um die Möglichkeit, später einmal online zu wählen", sagt der Präsident des Blockchain Bundesverbandes, Florian Glatz. Dafür sei die Blockchain gut geeignet, da Vorgänge verschlüsselt in einer Datenbank gespeichert werden - nicht zentral, sondern auf den Rechnern der Nutzer. Weil sämtliche Kopien der Datei auf demselben Stand sind, gelten Informationen als fälschungssicher.

Dies ist auch der Grund, warum Glatz sogenannte STO bei der Unternehmensfinanzierung auf dem Vormarsch sieht. Sie sind verwandt mit den bekannteren ICO, bei denen Unternehmen Geld durch Ausgabe digitaler Münzen oder Anteile einsammeln. "STO geben eine höhere Sicherheit, da die ausgegebenen Token rechtlich wie Wertpapiere behandelt werden müssen und nur an Börsen gehandelt werden dürfen", sagt Glatz.

Mobiles Bezahlen - Apple Pay wird Österreich erreichen

Kurz vor Weihnachten startete Apple seinen mobilen Bezahldienst Apple Pay in Deutschland. Auch Google sowie die meisten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken haben ein solches Angebot im Portfolio. Experten sind sich sicher, dass die Deutschen langsam, aber stetig häufiger auf ihr geliebtes Bargeld verzichten. "Insbesondere jüngere Menschen werden zukünftig verstärkt mit dem Smartphone bezahlen", prognostiziert Comdirect-Marketingvorstand Matthias Hach. Der Mehrheit der Bevölkerung liegt dies derzeit allerdings noch fern. Nach einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom sagen drei von fünf Smartphone-Nutzern, dass sie ihren Einkauf nie mit dem Handy bezahlen. Um alle näher an das Thema heranzuführen, fordert der Verband, "Geschäfte, Restaurants, Bars oder auch Ticketautomaten" zumindest mit einer elektronischen Bezahlmöglichkeit auszustatten.

Flugtaxis

In ein paar Jahren sollen fliegende Taxis zum Verkehrsbild weltweit dazugehören. Auf dem Markt für solche Geräte, in dem auch Uber und Porsche aktiv sind, gelten die beiden kleinen deutschen Unternehmen Volocopter und Lilium als Vorreiter. "Wir planen für 2019 Test- und Demonstrationsflüge in Singapur und sind in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren Weltstädten", sagte Volocopter-Chef Florian Reuter. In die Karten spielt den beiden Anbietern, dass kürzlich die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) als erste Behörde weltweit einen Vorschlag zur Regulierung von Flugzeugen beziehungsweise Drohnen machte, die senkrecht und ohne Start- und Landebahn starten.

Dies ist ein wichtiger Schritt zu einer kommerziellen Zulassung. "Wir sind zuversichtlich, auf Basis unserer bereits gemachten Erfahrungen den Prozess innerhalb von zwei bis drei Jahren abschließen zu können", sagte der zuständige Volocopter-Manager Oliver Reinhardt. In der Zwischenzeit will das Unternehmen aus Bruchsal weitere Erfahrungen in einem bereits angelaufenen Pilotprojekt mit dem ADAC zum Rettungsdienst-Einsatz sammeln.

(Red./Reuters)

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