20-Jährige in Zell am See erschossen: Verdächtiger in U-Haft

Ein Ermittler mit einem Polizeihund am 21. Oktober in der Nähe des Tatorts.
Ein Ermittler mit einem Polizeihund am 21. Oktober in der Nähe des Tatorts.APA/FRANZ NEUMAYR
  • Drucken

Ein 17-Jähriger wurde am Wochenende als Verdächtiger festgenommen - mehr als zwei Monate, nachdem eine 20-Jährige in einem Mehrparteienhaus in Zell am See erschossen worden war.

Zwei Monate nach der Bluttat in Zell am See, bei der eine 20-jährige Pinzgauerin erschossen worden war, ist am vergangenen Wochenende ein 17-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden. Über den Pinzgauer wurde am Mittwoch die Untersuchungshaft verhängt. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Es handelt sich dabei laut Polizei um eine umgebaute Schreckschusspistole.

Die junge Frau war am 20. Oktober gegen 21.30 Uhr im Eingangsbereich ihrer Wohnung in einer Siedlung nördlich des Stadtzentrums von Zell am See getötet worden. Die Einheimische wurde von mehreren Projektilen in den Oberkörper getroffen und starb noch im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses. Laut Obduktion verblutete sie innerlich.

"Digitaler Fußabdruck" verriet Verdächtigen

Auf die Spur des Verdächtigen sei man aufgrund von Erkenntnissen aus dem sogenannten "digitalen Fußabdruck" der 20-Jährigen gekommen, teilte die Polizei am Donnerstag in einer Aussendung mit. Der bisher unbescholtene Österreicher soll das Opfer gekannt haben. Die gelernte Verkäuferin war in sozialen Netzwerken sehr aktiv und hatte einen großen Bekanntenkreis.

Der 17-Jährige wurde am Wochenende an seinem Arbeitsplatz von Ermittlern aufgesucht. Der Bursche hatte eine Schreckschusspistole bei sich, die zu einer Schusswaffe umgebaut war. Bei einer Hausdurchsuchung an seinem Wohnort im Bezirk Zell am See wurde eine weitere umgebaute Schreckschusspistole sichergestellt.

Bei einer der beiden Pistolen soll es sich um die Tatwaffe handeln. "Die waffentechnische Überprüfung beim Bundeskriminalamt ergab vorab eine höchstwahrscheinliche Übereinstimmung mit den am Tatort des Mordes und im Zuge der Obduktion sichergestellten Spuren", so die Polizei.

Verdächtiger verweigert Aussage

Der Tatverdächtige wurde laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, am Sonntag festgenommen und am Montag in die Justizanstalt Salzburg gebracht. Auf Anraten seines Verteidigers habe der 17-Jährige von seinem Recht Gebrauch gemacht, die Aussage zum Tatvorwurf zu verweigern, erklärte Neher.

Nähere Informationen über den Beschuldigten gab die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen vorerst nicht preis. Das Motiv der Tat sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Sprecher. Die Beamten erhoffen sich weitere Erkenntnisse durch die Auswertung der bisher festgestellten Fakten und die Befragung etwaiger Zeugen, Auskunftspersonen und des Tatverdächtigen, falls er doch noch Angaben macht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Mord in Zell am See: 18-Jähriger sitzt in U-Haft

Eine 20-jährige wurde im Oktober mit einer umgebauten Schreckschusspistole getötet. Gegen einen 18-Jährigen besteht nun dringender Tatverdacht wegen Anstiftung zum Mord.
Österreich

Frau in Zell am See erschossen: Polizei nimmt zweiten Verdächtigen fest

Ein 18-Jähriger soll den bereits in U-Haft sitzenden Verdächtigen angestiftet haben, die junge Frau zu erschießen.
Österreich

Frau in Zell am See erschossen: Verdächtiger gestand Tat

Der 17-Jährige sei geständig, sagt sein Anwalt.
Ein Ermittler mit einem Spürhund vor dem Haus, in dem sich die Tat ereignete
Österreich

20-Jährige erschossen: Beschreibung des möglichen Täters veröffentlicht

Auch wenn es für die Schüsse auf eine 20-Jährige in Zell am See keine Augenzeugen gab, könnte der Täter vor dem Haus beobachtet worden sein. Zum Motiv gibt es nur Spekulationen
Österreich

20-Jährige in Zell am See getötet: Täter flüchtig

Die Polizei fahndet nach einem Mann, der verdächtigt wird, eine 20-jährige Frau getötet zu haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.