Ski alpin: Vlhova siegt am Semmering, Brunner verpasst Podest

Petra Vlhova
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Die Slowakin Petra Vlhova gewann erstmals einen Riesentorlauf. Stephanie Brunner fiel von Rang zwei noch auf vier zurück.

Petra Vlhová gegen Mikaela Shiffrin, dieses Duell kennen Skifans bestens – allerdings aus dem Slalom. Am Semmering bekamen die Zuschauer diesen Zweikampf um den Sieg am Freitag auch im Riesentorlauf geboten, mit dem besseren Ende für Vlhová. Die Slowakin fuhr mit zweitschnellster Laufzeit im Finale von Rang vier noch nach vorn und feierte ihren allerersten Erfolg in dieser Disziplin, bislang war ein siebenter Platz ihr bestes Resultat. „Das ist ein sehr spezieller Moment. Im zweiten Durchgang habe ich mir gesagt: ,Jetzt oder nie‘ und die Ski laufen gelassen. Im Ziel habe ich mit einem Podestplatz, aber nicht mit dem Sieg spekuliert“, meinte Vlhová.

Der Zauberberg war angesichts der warmen Temperaturen weich und rasch von Spuren durchzogen, bot dafür einen echten Krimi: Gerade einmal 18 Hundertstel trennten die Top sechs nach dem ersten Durchgang. Stephanie Brunner verpasste am Ende hauchdünn das Podest, fiel vom zweiten noch auf den vierten Rang zurück. „Ich habe die Spuren teilweise nicht getroffen, das macht natürlich nicht schnell“, meinte die Tirolerin, die mit dem Saisonverlauf nach dem Kreuzbandriss im März dennoch zufrieden ist. „Man sieht, dass ich mit einem Toplauf ganz vorn mithalten kann, ich muss nur daran arbeiten, es in beiden Durchgängen ins Ziel zu bringen.“

Shiffrins Siegesserie zu Ende

Shiffrin hatte ebenfalls mit der Piste zu kämpfen und ihren knappen Vorsprung auf Vlhová bald verspielt. „Ich habe versucht zu pushen, aber gleich gespürt, dass es nicht vorwärtsgeht“, erklärte die US-Amerikanerin, die sich nach fünf Siegen in Folge mit Rang fünf begnügen muss – damit triumphierte auch im vierten Riesentorlauf der Saison nicht die Halbzeitführende. Für Vlhová zudem eine besondere Genugtuung, waren doch zuletzt in Courchevel noch Tränen geflossen, als sich die Athletin aus Liptovský Mikuláš in der niederen Tatra in ihrer Paradedisziplin, dem Slalom, heuer zum bereits dritten Mal als Zweite hinter Shiffrin hatte begnügen müssen.

Dass der fünfte Platz für Shiffrin bereits das zweitschlechteste Resultat nach Rang neun in der Abfahrt in Lake Louise in dieser Saison darstellt, hat die Überform des US-Stars in diesem Winter unterstrichen. Im Gesamtweltcup liegt die 23-Jährige weiter haushoch in Führung und könnte am Samstag im Slalom (10.30/13.30 Uhr, live auf ORF eins) Geschichte schreiben: 15 Siege in einem Kalenderjahr hat noch niemand geschafft. Vlhová will das verhindern. „Es ist ein neuer Tag. Aber ich werde alles versuchen, um wieder zu gewinnen.“

Veith hat Spaß

Das Warten am Semmering auf den ersten Heimsieg seit Anna Veith 2012 geht weiter. Die Salzburgerin bestätigte als Achte neuerlich ihren Aufwärtstrend im Riesentorlauf, zur Halbzeit hatten ihr nur zwölf Hundertstel auf Shiffrin gefehlt. „Der erste Lauf war sehr gut, im zweiten habe ich mir mit dem Radius schwerergetan. Aber insgesamt passt es im Moment sehr gut“, resümierte die 29-Jährige. Die Fortschritte im Training stimmen sie zuversichtlich für den weiteren WM-Winter, der Spaß sei definitiv wieder da. „Und es ist eh schön, wenn man noch ein bisschen Arbeit vor sich hat.“

Unmittelbar vor Veith klassierte sich Ricarda Haaser und verbuchte den ersten Top-Ten-Platz in dieser Saison. „Wenn mir zwei super Läufe gelingen, kann ich noch weiter vorn mitfahren. Aber das kommt nicht von heute auf morgen, das muss man sich erarbeiten“, erklärte die 25-Jährige.

(red)

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