Hawaii

Honolulu: Tipps von Insider Austin Kino

Die Metropolregion Honolulu, Hauptstadt Hawaiis, zählt fast eine Million Einwohner.
Die Metropolregion Honolulu, Hauptstadt Hawaiis, zählt fast eine Million Einwohner.Hawaii Tourism Authority (HTA) / Tor Johnson
  • Drucken

Ein Stadtspaziergang durch Honolulu: Wellen reiten, echte Hawai'ihemden erstehen und Privatbrauereien testen.

Wer eine Reise nach Hawai'i plant, steht meist vor deutlich mehr Fragen als bei herkömmlichen Urlauben. Denn hier geht es nicht nur um die Entscheidung für ein Hotel, sondern meist um mehrere Inseln und die Frage, wie lang wo was erlebt, besichtigt, erwandert oder gesurft werden soll. Eine Insel und eine Stadt sind aber immer dabei: Honolulu auf O'ahu. Hier befindet sich der internationale Flughafen, auf dem die Gäste ihre traditionellen Blütenketten bekommen, beginnen und enden die Reisen zu den anderen Inseln – Ni'ihau, Kaua'i, O'ahu, Moloka'i, Lāna'i, Kaho'olawe, Maui und Hawai'i (Big Island).

Austin Kino wurde auf O'ahu geboren, betreibt hier seit dem vergangenen Jahr sein eigenes Kanusegel-Unternehmen namens Holokino und liebt das Leben auf den Inseln. „Hawaii ist wirklich ein Melting Pot, und deshalb ist der Aloha-Spirit hier auch mehr als nur ein Begriff“, erklärt der 30-Jährige, was seine Heimat für ihn so besonders macht. „Wir sind hier alle aufeinander angewiesen, wenn wir gut leben wollen, denn schließlich leben wir auf einer Insel in der Mitte des Pazifik.“ Der „Presse“ hat Kino verraten, wo es sich in Honolulu gut ankommen, ausgehen und erstes Strandleben schnuppern lässt. Oder sich auf dem Heimweg die besten Souvenirs erstehen lassen.

Einchecken und bleiben

„Wenn man eine gute Zeit in Waikīkī verbringen will, ist The Surfjack Hotel & Swim Club eine gute Adresse“, empfiehlt Kino. Dieses Boutiquehotel wurde als Mischung aus einer Reminiszenz an die Blütezeit der 1950er-Jahre und der sprudelnden Kreativität, die die Stadt heute prägt, konzipiert und eingerichtet. Zimmer gibt es hier ab 195 US-Dollar (rund 165 Euro) pro Nacht. surfjack.com 412 Lewers St, Honolulu.

Stylish, schön und ideal für Shopping-Fans gelegen ist „The Laylow“, das dem weltweiten Zusammenschluss schöner Boutiquehotels – der „Autograph Collection“ – angehört. „Das ist ein edles Haus mit großzügigen, schön dekorierten Zimmern“, so der gebürtige Hawaiianer, in dem ebenfalls die Liebe der Stadt zu ihren Glanzzeiten in den 1950er-Jahren zu spüren ist. Der Preis für die Zimmer (nicht pro Person) beginnt hier bei rund 200 Euro. laylowwaikiki.com, 2299 Kūhiō Ave, Honolulu.

„Aber um dem geschäftigen Treiben in Honolulu zu entkommen, würde ich immer empfehlen, sich ein Airbnb in der Nähe des Waimānalo Beach an O'ahus Ostküste zu suchen“, legt der Profi-Wassersportler Gästen ans Herz. Hier könne man die entspannten Vibes der Insel und die atemberaubende Landschaft spüren, ohne an einem touristischen Hotspot zu sein. „Waimānalo Beach ist niemals überlaufen und einfach der perfekte Ort, an dem sich die Einheimischen mit Freunden treffen und man das klare Wasser und den weißen Sand genießen kann.“ airbnb.de

Essen und trinken

Wer sich auf eine Kombination aus hawaiianischen Zutaten und internationalen Inspirationen einlassen möchte, sollte laut Kino unbedingt im „Mud Hen Water“ in Honolulu vorbeischauen. „Dadurch, dass wirklich lokale, saisonale Zutaten verwendet werden, ändert sich das Menü natürlich regelmäßig. Meine Favoriten sind der Beet Poke (Rote-Rüben-Salat, Anm.), die Smoked Meat Carbonara und das Yaki O Pai'ai (das sich nicht übersetzen lässt, Anm.)“, verrät der junge Hawai'ianer. Neben dem Essen ist aber auch die entspannt-moderne Vintage-Atmosphäre ein guter Grund für einen Besuch. www. mudhenwater.com, 3452 Waialae Ave.

Ein weiteres Lieblingsrestaurant Kinos ist das „Pig and the Lady“, ein modernes vietnamesisches Restaurant in Downtown Honolulu. Hier isst das Auge mit: „Das Lokal ist sehr sorgfältig gestaltet, und man findet an jeder Ecke interessante Designelemente.“ Was aber nicht vom Essen ablenken sollte, das hier ebenfalls vom Feinsten ist. Unbedingt probieren sollte man hier das Laotische Fried Chicken, „mein absoluter Lieblings-Appetizer“, meint Kino. thepigandthelady.com, 83 N King St, Honolulu.

Und der beste Platz für die Mittagspause? Der liegt für Kino an der Nordküste O'ahus, genauer in Hale'iwa. „Das Beet Box Café ist definitiv einen Stopp wert, hier gibt es neben der super entspannten Atmosphäre köstliches, gesundes Essen.“ Alle Speisen sind vegetarisch „und wirklich gut zubereitet“, so Kino, „der Avocado-Toast ist perfekt für einen leichten, geschmackvollen Snack; der Hello Burger großartig als stärker füllende Variante.“ thebeetboxcafe.com, 66-437 Kamehameha Hwy #104, Hale'iwa.

Suchen und finden

Wo, wenn nicht auf Hawaii, darf man sich mit den gleichnamigen Hemden eindecken? Zu glauben, dass die buntgeblümten Modesünden das einzig mögliche Mitbringsel von der Insel sind, ist allerdings ein großer Fehler, wie Kino verrät. Wie cool „Made in Hawai'i“ wirklich sein kann, lässt sich unter anderem im Aloha Beach Club feststellen, einem örtlichen Hersteller von Menswear, der seine Produkte aber weit über die Insel hinaus vertreibt. „Hier gibt es von Aloha-Shirts bis zu Hoodies alles, außerdem eine Kollektion von Handtüchern bis zu Polsterüberzügen“, erklärt der Sportler. alohabeachclub.com, 131 Hekili St #108, Kailua.

„Eine moderne Interpretation von Aloha-Kleidung findet man bei Sig on Smith“, verrät Kino weiter. „Hier ist jedes Design in die hawaiianische Kultur eingebunden und in einem modernen und modischen Stil umgesetzt.“ 1018 Smith St, Honolulu, sigzanedesigns.com.

Und wer schon immer einen echten Klassiker in Sachen Hawaii-Style besitzen wollte, sollte bei Reyn Spooner vorbeischauen: „Reyn Spooner ist seit Jahrzehnten eine Instanz in Sachen Aloha-Bekleidung und auf allen Inseln für seine feine Auswahl bekannt.“ reynspooner.com, erhältlich in diversen Geschäften auf der Insel.

Ausgehen und feiern

„Tiki-Bar“ heißt das Zauberwort, wenn es um nächtliches Strandleben in den USA geht – und da bildet Hawaii keine Ausnahme. Auch wenn das Konzept der Strohhütte am Strand eigentlich aus dem ferneren Polynesien stammt, passt es einfach perfekt auf die Inseln. „Der La Mariana Sailing Club ist die letzte klassische Tiki-Bar, in der das historische Hawaii seinen Nachhall findet“, berichtet der Insulaner. „Hier wird durch etliche Gegenstände früherer Tiki-Bars die Vergangenheit lebendig gehalten – und der berühmte Zombie Mai Tai ist definitiv ein Muss“, empfiehlt Austin Kino. lamarianasailingclub.com, 50 Sand Island Access Rd.

Eine Reminiszenz an einen anderen Klassiker des amerikanischen Nachtlebens ist die Bar „Leather Apron“, also die „Bar zur Lederschürze“: Hier wird die Atmosphäre der Speakeasys, der geheimen Bars während der Prohibition, zelebriert, stilgerecht mit wirklich guten Cocktails. „Dort ist es wirklich wichtig, vorher zu reservieren“, weiß Kino, wenn man einen der beliebten „Match Old Fashioned“ ergattern möchte. barleatherapron.com; 745 Fort St #127A, Honolulu.

Und mit der dümmlichen „Es gibt kein Bier auf Hawaii“-Legende lässt sich bei einem Besuch in der Maui Brewing Company aufräumen. „Das Brauhaus in Waikīkī eignet sich besonders für größere Gruppen und hat eine große Auswahl an lokalen Bieren – mein Favorit ist das Coconut Porter – und Cocktails“, verrät er. Außerdem gibt es hier Livemusik und zweimal am Tag eine Happy Hour.

Surfen und baden

Die eigentliche Frage, die sich aber wohl zumindest ein Großteil der Besucher aller Inseln Hawaiis stellt, lautet: „Wo sind die besten Plätze zum Surfen?“ Für die einen, um einfach den Damen und Herren auf den Boards und den Wellen zuzuschauen, für die anderen, um selbst einmal in dem Surferparadies schlechthin auf dem Board gestanden zu sein. Wo man das mit welchem Können auf O'ahu am besten tut, weiß Kino als Mitglied einer alten Wassersport-Dynastie so gut wie nur wenige.

„Waikīkī Beach ist perfekt für Anfänger und Besucher“, verrät er. „Die Wellen sind hier klein und spaßig, und es gibt jede Menge Surfschulen und Lehrer, die Anfänger unterrichten.“ Für diejenigen, die den Menschenmengen entkommen wollen, ist Chun's Reef an der Nordküste von O'ahu Kinos Empfehlung. „Das ist ein netter kleiner Spot für durchschnittliche Surfer. Hier gibt es lange Wellen direkt vor einem schönen Strand“, erklärt er.

Und wenn man sich für einen echten Könner auf dem Board hält? „ Dann sollte man an den Diamond Head Beach gehen“, so der Wassersportler. „Manchen mag der Weg den Berg hinunter an den Strand und das Hinauspaddeln vielleicht zu anstrengend sein. Aber ich garantiere, dass die Wellen die Mühe mehr als wert sind“, verspricht Kino. Und auch für Nichtsurfer hat die Fahrt ihren Reiz: „Auf dem Parkplatz gibt es einen großartigen Aussichtspunkt, von dem aus man die Profis beobachten kann.“

HAWAII-INFO

Der Archipel: Kaua'i ist eine der beliebtesten Filmkulissen Hollywoods. O'ahu zeigt sogar die royale Vergangenheit Hawaiis. Moloka'i, Lāna'i und Maui gelten als Wiege hawaiianischer Kultur. Hawai'i Island ist von den Vulkanen Mauna Kea und Mauna Loa bestimmt.

Honolulu: liegt auf O'ahu und ist die Hauptstadt des Bundesstaates Hawaii.

Die bekanntesten Sights hier sind das Bishop Museum, das Honolulu Museum of Art und der Iolani-Palast, einzige königliche Residenz in den USA. Gastronomisch schlägt sich der Völkermix auf Hawaii nieder, man surft hier durch asiatisch-pazifische und klassisch amerikanische Küche, vom Fine Dining bis zum Shrimp Truck.

Tipp: Kanusegeltrip mit Holokino buchen – Austin Kinos Canoe Sailing Experience, holokinohawaii.com.

Infos: gohawaii.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.