Makeover: Alle sieben Jahre ist man ein neuer Mensch

Alle sieben Jahre ist man ein anderer Mensch.
Alle sieben Jahre ist man ein anderer Mensch. (c) imago/PhotoAlto (Ale Ventura)
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Die Vorlieben verändern sich, der Geschmack, die Haare, der Stil, die Persönlichkeit. Einfach alles.

Selbstverständlich ist das eine gewagte Auslegung von Tatsachen, aber so ganz an den Haaren herbeigezogen ist sie nicht: Alle sieben Jahre ist man ein anderer Mensch. Denn bis auf wenige Ausnahmen erneuern sich alle Zellen im Körper. Manche schneller, manche langsamer – in sieben Jahren ist die Generalüberholung jedenfalls abgeschlossen. Nicht umsonst hört man von seinem Friseur, dass sich die Haarstruktur alle sieben Jahre ändert. Oder von Innenarchitekten, dass man seine Wohnung alle sieben Jahre neu einrichten sollte, weil der Geschmack nicht mehr derselbe ist. Und nicht zu vergessen: das verflixte siebte Jahr in Beziehungen.

Tatsächlich scheint an dieser These etwas dran zu sein. Wer ehrlich in sich hineinhört und sein Leben Revue passieren lässt, wird feststellen, dass in etwa alle sieben Jahre größere Veränderungen anstanden. Ein Jobwechsel beispielsweise. Eine neue Wohnung oder gar eine neue Stadt. Eine Typveränderung, neudeutsch Makeover genannt. Gerichte, die man nie mochte, die einem aber plötzlich schmecken. Musik, die einem auf einmal gefällt, obwohl man damit früher nichts anfangen konnte. Filme und Bücher, die man aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet. Und so weiter und so fort.

Wie gesagt, das ist keine exakte Wissenschaft, man muss schon ein wenig esoterikaffin sein, um zu glauben, alle sieben Jahre quasi ein neues Leben zu beginnen. Oder zumindest einen Spurwechsel vorzunehmen. Muss ja auch nicht alle sieben Jahre sein, die Dickköpfigen unter uns überspringen schon einmal einen Durchgang. Und einige wenige werden nie auch nur die geringste Veränderung zulassen. Wahrscheinlich sind das diejenigen, die auf ihr Herz hören. Herzzellen gehören nämlich zu den eingangs erwähnten Ausnahmen. Nur ein sehr kleiner Teil von ihnen erneuert sich. Vielleicht ist es deswegen so zerbrechlich.

E-Mails an: koeksal.baltaci@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2018)

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