Van der Bellen: Europa ist "beste Idee, die wir je hatten"

Alexander Van der Bellen bei der Neujahrsansprache.
Alexander Van der Bellen bei der Neujahrsansprache. APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte in seiner Neujahrsansprache den Frieden als Kern des Vereinten Europas. Die TV-Ansprache war in weiten Teilen an einen fünfjährigen Buben adressiert.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in seiner Neujahrsansprache daran erinnert, dass das Vereinte Europa zur Friedenssicherung gegründet wurde. Es sei "die beste Idee, die wir je hatten", sagte er in der Rede auch in Hinblick auf die EU-Wahl 2019. Die Europäer hätten etwas Einzigartiges geschaffen, "und das dürfen wir uns nicht schlechtreden lassen".

Die TV-Ansprache war in weiten Teilen an einen fünfjährigen Buben namens Matthias adressiert, dessen Mutter, so Van der Bellen, ihn um Hilfe bei der kindgerechten Erklärung Europas gebeten habe. Es schmecke "so süß und bunt" wie das Eis bei einem Urlaub am Meer, sei aber auch "ein bisschen so wie dein Kindergarten", erklärte der Bundespräsident. Das Besondere sei, "dass es zwar manchmal Streit gibt, dass sich alle aber Mühe geben, miteinander auszukommen".

Wichtigster Grund für das Vereinte Europa von heute sei, "dass es nie wieder Krieg gibt, dass der Friede bleibt". Vor allem "wir Erwachsenen" dürften nicht vergessen, dass Europa aus seinen Fehlern gelernt und sich zusammengeschlossen habe, damit jeder einzelne in Frieden leben könne. "Das Vereinte Europa braucht es, damit Sie jetzt friedlich und entspannt und unbehelligt von Krieg vor dem Fernseher sitzen und sich von der Silvesterfeier erholen können. Damit unsere Kinder jetzt in Frieden ihre Weihnachtsspielzeuge ausprobieren können."

"Ich weiß, wovon ich rede"

Jene, die glaubten, dass man alleine besser daran wäre, unterlägen einer Illusion, so der Bundespräsident: "Lieber Matthias, liebe Kinder, glaubt mir, es ist ein Irrtum. Ich weiß, wovon ich rede. Ich wünsche euch, dass ihr es nie erleben müsst. Und eure Eltern können dafür sorgen. Indem sie von ihrem Recht zu wählen Gebrauch machen. Indem sie verstehen, dass das Gemeinsame Europa der Grund dafür ist, dass der Frieden für uns heute so selbstverständlich ist."

Ohne das Wort EU ein einziges Mal zu erwähnen, sprach Van der Bellen von der "großen Idee der Gemeinsamkeit, die unsere einzelnen nationalen Fähigkeiten zu einer Kraft macht, die auch die großen globalen Mächte ernst nehmen müssen". Diese sei im Alltag vielleicht zu selbstverständlich geworden. Mit Europa sei es aber wie mit Wlan, zitierte er das Bonmot einer Schülerin: "Wehe es fällt aus. Dann ist die Hölle los."

(APA)

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