Pröll unterstützt grüne Initiative "Ausbildung statt Abschiebung"

Auszubildende in Werkraum
Auszubildende in Werkraumimago/allOver-MEV
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Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober erhält Unterstützung von Niederösterreichs Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll. Bisher haben knapp 64.400 Personen die Online-Petition für Asylwerber in Lehre unterschrieben.

Der oberösterreichische grüne Landesrat Rudi Anschober wiederholt seit Monaten eine Forderung: Die türkis-blaue Bundesregierung soll Maßnahmen gegen die Abschiebung von Lehrlingen durchsetzen. Denn, so seine Argumentation, Firmen würden dadurch auch Investitionen verloren gehen, da die Asylwerber zum Zeitpunkt ihrer Abschiebung meist bereits gut integriert seien.

Nun konnte Anschober für seine Appelle einen prominenten Unterstützer gewinnen: Niederösterreichs langjähriger Landeshauptmann Erwin Pröll, dessen Wort in der Volkspartei bekanntlich seit Jahrzehnten Gewicht hat, setzt sich für die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" ein.

Insgesamt haben bisher knapp 64.400 Personen die Online-Petition für Asylwerber in Lehre unterschrieben, teilte Anschober am Mittwoch mit.

Pröll rät zum "sehr genauen Nachdenken"

Er könne nur allen raten, "sehr genau darüber nachzudenken. Vor allem dann, wenn es um Menschen geht, die festen Willen zeigen, sich zu integrieren - noch dazu in Berufen, in denen ohnehin Mangel herrscht", begründete Pröll seine Unterstützung.

Neben zahlreichen Prominenten und Unternehmern sind neben anderen auch ehemalige und aktuelle ÖVP-Granden wie Wilhelm Molterer, Reinhold Mitterlehner, Franz Fischler und Othmar Karas mit an Bord.

Die von der FPÖ nominierte Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl hatte zuletzt die Abschiebung von Lehrlingen während ihrer Ausbildung verteidigt. Arbeitgeber sollten sich bei der Aufnahme von Lehrlingen an jenen mit Bleiberecht beziehungsweise einem positiven Asylbescheid im Alter von 15 bis 25 Jahren orientieren, riet sie. Unter den anerkannten Flüchtlingen zähle man rund 31.000 Arbeitslose, gab die Ministerin zu bedenken.

Eine gesetzliche Änderung hält sie trotz Kritik an der Praxis, Lehrlinge mit negativem Asylbescheid abzuschieben, nicht für notwendig. Es gehe hier um eine relativ kleine Gruppe von 800 bis 900 Personen, so Kneissl.

>>> Link zur Online-Petition

(APA/Red.)


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