Kika/Leiner-Krise verhilft XXXLutz zum "besten Jahr der Firmengeschichte"

(c) XXXLutz
  • Drucken

Der Umsatz erhöhte sich auch dank Neueröffnungen auf 4,2 Mrd. Euro. Vor allem das Segment mit großen Möbeln florierte. Mit aggressiven Preisen soll der Mitbewerb 2019 unter Druck gesetzt werden.

Die Möbelgruppe XXXLutz hat 2018 stark von der Krise bei Kika und Leiner profitiert. Das oberösterreichische Unternehmen hat das nach eigenen Angaben "erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte" hinter sich und den Gesamtumsatz auf 4,2 Mrd. Euro gesteigert - auch aufgrund zahlreicher Neueröffnungen. Die Gruppe sei aber auch flächenbereinigt gewachsen, so XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger.

Die Umsätze bei Kika und Leiner waren zweistellig eingebrochen. Kunden schreckten davor zurück, Anzahlungen zu leisten, da die Zukunft der Möbelketten ungewiss war. Deshalb fuhr vor allem das Segment mit großen Möbeln - wie etwa Küchen - starke Umsatzeinbußen ein. Davon habe XXXLutz unmittelbar profitiert. "Küchenkauf ist Vertrauenssache, bei dem die Kunden auf 100 Prozent Sicherheit achten. Schließlich geht es hier um große Summen bei den Anzahlungen als auch um dringend notwendige Liefertreue", sagte Saliger.

14 neue XXXLutz-Standorte

XXXLutz hat im vergangenen Jahr mit seinen Möbelschienen XXXLutz, Mömax und Möbelix erneut expandiert. Insgesamt wurden 14 neue Einrichtungshäuser eröffnet, vor allem im Ausland. Neueintritte gab es in der Schweiz und in Rumänien. Damit stieg die Anzahl der Möbelhäuser insgesamt auf 260, in denen über 22.000 Personen beschäftigt werden. Die Übernahme des deutschen Möbeldiskonters Poco wurde im Dezember 2018 fixiert. Poco machte zuletzt mit 123 Einrichtungshäusern und fast 8.000 Mitarbeitern in Deutschland einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro.

Auch für 2019 sind mehrere Neueröffnungen im Ausland geplant, davon sechs Möbelix-Märke, drei Mömax und drei XXXLutz-Einrichtungshäuser. In Serbien soll mit einem XXXLutz-Markt der Markteintritt erfolgen. In Summe investiert das Welser Unternehmen heuer 150 Mio. Euro in neue Märkte, Umbauten, den Ausbau des Online-Geschäfts sowie die Logistik. Die Expansion werde rund 1.000 neue Jobs schaffen, zudem will das Unternehmen etwa 650 neue Lehrlinge aufnehmen.

Die Lutz-Gruppe ist in Österreich Marktführer im Möbelhandel laut Kreutzer Fischer & Partner mit einem Anteil von rund 30 Prozent. "In punkto Preise werden wir auch 2019 neue Maßstäbe setzen und den Konsumenten Einrichtungsgegenstände aller Art günstiger anbieten können als 2018. Das wird uns zusätzliche Marktanteile bringen und unsere Mitbewerber unter Druck setzen", sagte Saliger. Die Preissenkungen sollen über Mengenvorteile und ein ausgeklügeltes Logistiksystem realisiert werden. Es sei keine Praxis, von Lieferanten rückwirkende Rabatte einzufordern, so Saliger.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Logo Schriftzug des deutschen M�bel Discounter POCO Einrichtungsm�rkte aufgenommen am 16 05 2018 in
Unternehmen

Übernahme von deutschem Möbeldiskonter Poco durch XXXLutz nun fix

Nachdem nunmehr "alle Details geklärt" sind und auch das Kartellamt zugestimmt hat, ist die Übernahme nunmehr fix.
Die XXXLutz-Gruppe ist noch größer geworden
Unternehmen

XXXLutz lässt sich Zukauf 270 Millionen Euro kosten

Die XXXLutz-Gruppe hat sich mit dem angeschlagenen südafrikanischen Handelskonzern Steinhoff auf die Übernahme der Anteile an der deutschen Möbelkette Poco geeinigt.
Die charakteristischen roten Stühle stehen vor immer mehr deutschen Möbelhäusern.
Unternehmen

XXXLutz: Ein Händler mit Händchen für Timing

Der Möbelkette kommt der Skandal um Rivalen Steinhoff gelegen. Sie wächst, während die verfeindete Kika/Leiner-Mutter am Boden liegt. Ihre Strategie ist aber viel älter als der Streit.
Unternehmen

Ringen um Kika/Leiner-Sozialplan: "Es spießt sich am Geld"

Geschäftsführung und Betriebsrat der Möbelkette Kika/Leiner konnten sich noch nicht auf einen Sozialplan einigen. Ein nächstes Treffen ist für kommenden Montag geplant.
FILE PHOTO: Shop-windows of German department stores 'Karstadt' and 'Kaufhof' in Trier
Unternehmen

Kommt René Benko bei Kaufhof doch nicht zum Zug?

Die Verhandlungen über eine Fusion von Karstadt (Eigentümer ist die Signa-Gruppe von René Benko) und Kaufhof nähern sich der Zielgeraden. Doch nun ist unklar, ob die kanadische Kaufhof-Mutter die Kreditbedingungen der Bank LBBW erfüllt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.