Der Film über Queen-Frontmann Freddie Mercury gewann den begehrten Preis als bestes Filmdrama. Christian Bale reüssierte als US-Vizepräsident Dick Cheney.
In der Nacht auf Sonntag gingen in Beverly Hills die 76. Golden Globes, nach den Oscars Hollywoods höchste Auszeichnung, über die Bühne. Lady Gaga, Nicole Kidman, Heidi Klum, Daniel Brühl (nominiert als bester Seriendarsteller) und Bradley Cooper waren unter den vielen Stars, die zu der Verleihung der begehrten Filmtrophäen über den roten Teppich vor dem Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills flanierten. Übrigens fiel die Gale heuer nach Trump-Kritik (2017) und schwarzen Protest-Kleidern (2018) ausgesprochen unpolitisch aus. Lieber sprach man über Diversität, Unschuld - und Liebe.
Doch zu den Auszeichnungen: Der Film "Bohemian Rhapsody" über Queen-Frontmann Freddie Mercury hat den Top-Globe als bestes Filmdrama gewonnen (hier zur "Presse"-Kritik). Hauptdarsteller Rami Malek wurde zum besten Drama-Darsteller gekürt. In der Komödien-Sparte siegte die Filmbiografie "Green Book", die auch Nebendarsteller Mahershala Ali und den Drehbuchautoren Preise einbrachte.
Hollywood-Veteranin Glenn Close holte den Golden Globe als beste Schauspielerin in dem Filmdrama "The Wife". Sie stach unter anderem ihre Kollegin Lady Gaga ("A Star Is Born") aus, die sich mit einem Globe für den besten Song ("Shallow") begnügen musste.
Christian Bale bester Komödien-Darsteller
Der britische Schauspieler Christian Bale gewann den Globe als bester Komödien-Darsteller für seine Rolle als ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney in der Politsatire "Vice", für die er übrigens 20 Kilo zunahm und sich wieder als Verwandlungskünstler bewies. Seine Landsmännin Olivia Colman siegte mit ihrem Königinnen-Auftritt in der Tragikomödie "The Favourite - Intrigen und Irrsinn".
Deutsche Kandidaten gingen diesmal leer aus. Das Künstlerporträt "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck (45), ein empfindsames deutsches Künstlerepos voll von Zeitgeschichte, unterlag in der Sparte "bester nicht-englischsprachiger Film" dem mexikanischen Film "Roma" von Oscar-Preisträger Alfonso Cuaron ("Gravity"). Cuaron holte zudem den Regie-Globe.
Serien: Versace, "The Americans" und Michael Douglas
In der Seriensparte zählt die Krimiserie "The Assassination of Gianni Versace" um den Mord am italienischen Modedesigner zählt zu den großen Gewinnern.
Als beste TV-Serien gewannen der Spionage-Thriller "The Americans" und die Comedy-Serie "The Kominsky Method" über einen in die Jahre gekommenen Schauspieler. Gespielt wird dieser von Michael Douglas, der zugleich einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Musical- oder Comedy-Serie gewann.
Die seit 1944 vergebenen goldenen Weltkugeln sind die wichtigsten Filmpreise nach den Oscars. Über die Gewinner entscheidet eine Gruppe von knapp 100 internationalen Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. Die Verleihungszeremonie findet traditionell bei einem lockeren Gala-Dinner statt.
Farbenfrohes Bild am roten Teppich
Es war ein farbenfrohes Bild am roten Teppich - Lady Gaga in hellblauer Robe, Catherine Zeta-Jones in kräftigem Grün. Im vorigen Jahr hatten die meisten Schauspielerinnen auf bunte Roben verzichtet. Sie trugen stattdessen Schwarz, als Protest gegen sexuellen Missbrauch und die Benachteiligung von Frauen in Zeiten der #MeToo-Bewegung.
Die Gewinner in den wichtigsten Filmsparten:
Bestes Filmdrama - "Bohemian Rhapsody"
Beste Komödie/Musical - "Green Book"
Bester Schauspieler in einem Filmdrama - Rami Malek ("Bohemian Rhapsody")
Beste Schauspielerin in einem Filmdrama - Glenn Close ("The Wife")
Bester Schauspieler in einer Komödie/Musical - Christian Bale ("Vice")
Beste Schauspielerin in einer Komödie/Musical - Olivia Colman ("The Favourite - Intrigen und Irrsinn")
Bester Nebendarsteller - Mahershala Ali ("Green Book")
Beste Nebendarstellerin - Regina King ("If Beale Street Could Talk")
Beste Regie - Alfonso Cuarón ("Roma") Bester nicht-englischsprachiger Film - "Roma" (Mexiko)
Bester Filmsong - Shallow aus "A Star Is Born" (Lady Gaga, Mark Ronson, Anthony Rossomando, Andrew Wyatt)
(APA/dpa/red.)