Harter Brexit? Briten proben mit Lkw Stau-Szenarien

Lkw bei Dover im Stautest des britischen Verkehrsministerium.
Lkw bei Dover im Stautest des britischen Verkehrsministerium.APA/AFP/GLYN KIRK
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Auf einem stillgelegten Flughafen nahe Dover fuhren 89 Lastwagen auf. Das Gelände könnte im Ernstfall zur Entlastung des Verkehrs im Falle eines harten Brexit genutzt werden.

Die britische Regierung sorgt weiter für den Fall eines harten Brexit vor. Um zu prüfen, wie sich trotz der in diesem Fall wieder nötigen Grenzkontrollen Staus vermeiden lassen, ließ sie am Montag 89 Lastwagen auf dem stillgelegten Flughafen von Manston knapp 32 Kilometer vom Hafen von Dover auffahren.

Das Gelände könnte genutzt werden, um im Falle eines ungeordneten EU-Austritts Großbritanniens Staus nahe Dover zu verhindern, teilte das Verkehrsministerium in London mit. Der Konvoi fuhr probeweise bis zum Hafen von Dover. Er nutzte dabei eine zweispurige Straße, die seltener von Lastern benutzt wird als die Autobahn nach London. Die Lastwagen machten anschließend kehrt und fuhren zum stillgelegten Flughafengelände zurück, um dort eine zweite Übung dieser Art zu beginnen.

"Wirksamer Plan" gesucht

Ziel der Testfahrt sei es sicherzustellen, dass es "einen wirksamen Plan für den Fall von Störungen nach dem EU-Austritt" gebe, teilte das Verkehrsministerium mit. Dabei auf einen stillgelegten Flughafen zurückzugreifen sei "eine der Maßnahmen", um eine "Überlastung (der Straßen) abzumildern".

Eine Ministeriumssprecherin hob hervor, dass die Regierung "hart" an einem geordneten Brexit arbeite. Es liege aber auch in ihrer Verantwortung, "sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten", dazu gehöre ein harter EU-Austritt ohne Abkommen.

Den Hafen von Dover passieren täglich rund 10.000 Lastwagen. Sie benötigen nach Angaben der Hafenbetreiber nur zwei Minuten, um bei ihrer Ankunft die nötigen Formalitäten zu erledigen. Allein zwei zusätzliche Minuten pro Lkw würden für Staus mit einer Länge von mehr als 27 Kilometern sorgen, hieß es auf der Internetseite des Hafens von Dover.

(APA/AFP)

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